Reitwettbewerbe: Unterschied zwischen den Versionen

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Genauso, wie es viele Reiter und Reiterinnen gibt, die nicht an Wettbewerben oder Turnieren teilnehmen wollen, gibt es natürlich auch eine Menge Pferdesportbegeisterte, für die der Wettbewerb beim '''[[Reiten]]''' im Vordergrund steht.
Genauso, wie es viele Reiter und Reiterinnen gibt, die nicht an Wettbewerben oder Turnieren teilnehmen wollen, gibt es natürlich auch eine Menge Pferdesportbegeisterte, für die der Wettbewerb beim '''[[Reiten]]''' im Vordergrund steht.

Version vom 25. Februar 2020, 12:54 Uhr

LizenzText - Markus Spiske pixabay.com, CC0 1.0

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Genauso, wie es viele Reiter und Reiterinnen gibt, die nicht an Wettbewerben oder Turnieren teilnehmen wollen, gibt es natürlich auch eine Menge Pferdesportbegeisterte, für die der Wettbewerb beim Reiten im Vordergrund steht.

Grundsätzlich lassen sich die Wettbewerbe in zwei Hauptgruppen unterteilen. Einerseits in die Reitbewerbe, andererseits in die Fahrbewerbe.

Die Reitbewerbe gliedern sich nun weiter nach den Reitstilen.

Außerdem gibt es noch den Rennsport, den Ausdauersport und verschiedene Reiterspiele.

Hohe Dressur - Machoxx commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Springreiten

Springreiten - Claudia Peters (Huskyherz) pixabay.com, CC0 1.0

Ziel des Springreit-Wettkampfes ist es, mit dem Pferd unterschiedliche Hindernisse in der richtigen Reihenfolge und innerhalb einer gewissen Zeit zu überspringen. Diese Reihenfolge wird Parcours (gesprochen: Parkur) genannt. Wer die wenigsten Fehlerpunkte macht (am besten null), hat gewonnen.

Oft kommt es jedoch vor, dass mehrere ReiterInnen den Parcours mit null Fehlerpunkten beenden. Ist das der Fall, so gibt es ein Stechen. Dabei müssen ReiterInnen und Pferde nocheinmal - allerdings einen anderen Parcours - springen. Meistens zählt hier zusätzlich die Zeit. Das heißt, wer die wenigsten Fehlerpunkte und die Beste Zeit erreicht, gewinnt den Bewerb.

Folgende Fehlerpunkte werden vergegen:

Wirft ein Pferd ein Hindernis ab oder tritt es in den Wassergraben, so gibt das 4 Fehlerpunkte. Wenn ein Pferd ein Hindernis verweigert (außen vorbeiläuft oder stehenbleibt), bekommt das Paar 3 Fehlerpunkte. Verweigert das Pferd bei einem Durchlauf drei mal, wird es disqualifiziert. Das heißt, es scheidet aus und wird nicht mehr gewertet. Wenn die vorgegebene Zeit überschritten wird, zählt jede zusätzliche Sekunde als weiterer Fehlerpunkt.


Dressurreiten

Dressurreiten - Patricia van den Berg (pvdberg) pixabay.com, CC0 1.0

Beim Dressurreiten absolvieren Pferd und Reiter oder Reiterin ihnen gestellte Aufgaben in einer streng vorgegebenen Reihenfolge.

Einzelne Elemente dieser Aufgaben sind unter anderem die drei Grundganarten – Schritt, Trab und Galopp in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, seitwärts gehen (die so genannte Traversale), Vorderhand- und Hinderhandwendungen, sowie ruhiges Stehen und das Rückwärts richten.

Bewertet wird beim Dressurreiten der Gehorsam des Pferdes, die Genauigkeit der vorgegebenen Übungen und die Haltung und Hilfegebung des Reiters beziehungsweise der Reiterin.

Die "hohe" Dressur, so wie du sie in der Spanischen Hofreitschule siehst, entstand ursprünglich in der Zeit, als Soldaten noch mit ihren Pferden in den Krieg zogen. Die einzelnen Lektionen halfen beim Kämpfen.


Military-Reiten

Military-Reiten - moerschy pixabay.com, CC0 1.0

Military ist die Turnierform des Geländereitens. Die Strecke, die geritten werden muss, ist einige Kilometer lang, und es müssen hier einige Hindernisse überwunden werden. Die Hindernisse sind oft Wassergräben und Baumstämme, können aber auch Sitzgruppen oder Zäune sein. Der Fantasie der dafür verantwortlichen Streckenbauer sind hier keine Schranken gesetzt.

Die Geländestrecke muss so schnell wie möglich geritten werden – meistens wird also galoppiert. Das Paar, welches die wenigstens Fehlerpunkte und die beste Zeit hat, gewinnt den Bewerb. Die Fehlerpunkte werden hier genauso wie beim Springreiten gezählt.


Vielseitigkeit

Vielseitigkeit: Ritt durchs Wasser - Groundhopping Merseburg (fchmksfkcb) www.flickr.com, CC BY-NC 2.0

Der Vielseitigkeitswettbewerb ist ein Bewerb bei dem Pferd und Reiter oder Reiterin beweisen müssen, dass sie sowohl das Springen und die Dressur, als auch den Geländeritt beherrschen.

Der Unterschied zu den Einzelbewerben liegt darin, dass die Hindernisse niedriger, die Dressuraufgaben leichter und der Militäryritt kürzer und einfacher sind. Bei der Vielseitigkeit werden die Punkte sämtlicher Teilbewerbe zusammengezählt. Das Paar mit den wenigsten Fehlern gewinnt.


Pleasure

Westernreiten: Pleasure - Line up - BLW commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Die Pleasure gehört zu den Westernbewerben.

Bei diesem Bewerb sind mehrere Pferde gleichzeitig in der Bahn und zeigen die drei Grundgangarten – Schritt, Trab, Galopp – und das Rückwärtsrichten. Die Gangart wird dabei von den Richtern bestimmt und laut angesagt. Bei der Übung ist auch ein Richtungswechsel enthalten. Das klingt sehr einfach - wer allerdings hier schon einmal zugesehen hat, weiß, dass es ganz schön schwierig sein kann.

Die Pleasure endet immer mit einem „Line up“. Hier stellen sich alle Pferde auf der Mittellinie auf. Ist ein Pferd schneller als das andere, so kann hier auch überholt werden. Allerdings darf dabei das überholte Paar nicht behindert werden.

Ziel dieser Übung ist es, die Gangarten und die Versammlung des Pferdes zu überprüfen. Außerdem soll gezeigt werden, dass sich kein Pferd von einem anderen Pferd beeinflussen lässt. Wer gewinnt, bestimmt der Richter, der die Pferde nach vorgegebenen Richtlinien beurteilt.


Trail

Das Überschreiten einer hölzernen "Brücke" - ein Hindernis beim Trail - Thomas Bresson commons.wikimedia.org, CC BY 3.0

Der Trail ist eine Art Geschicklichkeitswettbewerb des Westernreitens. Hier müssen Pferd und Reiter oder Reiterin einige Hindernisse absolvieren – wie etwa, ein Tor öffnen, durchreiten und wieder schließen, ohne dass der Reiter bzw. die Reiterin absteigen muss oder das Pferd das Tor berührt. Ein weiteres Hindernis ist etwa das Überschreiten einer hölzernen Brücke oder das Rückwärtsrichten des Pferdes durch ein mit Stangen aufgelegtes „L“. Auch hier dürfen die am Boden liegenden Stangen nicht berührt oder übertreten werden.

Zwischen den einzelnen „Hürden“ muss das Pferd in allen drei Grundgangarten geritten werden. Die Reihenfolge der Hindernisse und die jeweilige Gangart des Pferdes ist dabei genau vorgegeben.

Der Trail entwickelte sich, wie alle Bewerbe des Westernreitens, aus der täglichen Arbeit der Cowboys. Beherrschen Pferd und Reiter oder Reiterin diese Aufgaben, so kann die beiden auch im Gelände nichts so schnell aus der Ruhe bringen.


Reining

Sliding Stop beim Reining - Debora Delaney pixabay.com, CC0 1.0

Die Reining ist die „hohe Dressur“ des Westernreitens. Wie bei einer englischen Dressur ist auch hier genau vorgegeben, welche Übungen in welcher Reihenfolge zu absolvieren sind. Diese Reihenfolge wird als „Pattern“ bezeichnet.

Anders allerdings als bei der englischen Dressur wird die Reining fast ausschließlich im Galopp absolviert.

Dressurelemente der Reining sind der „Spin“, das Rückwärtsrichten, der „Rollback“ und der „Sliding Stop“.

Beim „Spin“ dreht sich das Pferd ganz schnell um das innere Hinderbein. Das Rückwärtsrichten beim Westernreiten gleicht eher einem Rückwärtslaufen.

Beim „Rollback“ dreht sich das Pferd auf den Hinterbeinen in die entgegengesetze Richtung und galoppiert dann in diese Richtung weiter. Diese so genannte Hinterhandwendung muss allerdings gesprungen sein.

Der „Sliding Stop“ erfolgt aus dem vollen Galopp. Wie das aussieht, kannst du hier sehen.

Ist die Reining beendet, steigt der Reiter bzw. die Reiterin ab, und führt sein Pferd aus der Bahn. Der Richter kontrolliert noch, ob unerlaubte Hilfsmittel benutzt wurden oder ob das Pferd verletzt wurde.

Ist alles in Ordnung, so bekommt das Paar Punkte. Hier zählt, je mehr Punkte, desto besser. Das Paar mit den höchsten Punkten gewinnt den Bewerb. Bei gleicher Punktezahl gibt es auch hier ein Stechen. Dabei wird das gleiche „Pattern“ noch einmal geritten und der oder die Richter (es können bis zu drei Richter sein), bewerten den Ritt noch einmal. Ist die Punktezahl auch bei dem Stechen gleich, so gibt es zwei erste Plätze. Das kommt jedoch so gut wie nie vor.


Rennsport

Trabrennen - MagicFlute1983 commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Start beim Pferderennen - James Albright (jim_albright) pixabay.com, CC0 1.0


Pferderennen - annca pixabay.com, CC0 1.0

Beim Pferderennen kommt es auf die Geschwindigkeit des Pferdes an. Die bekanntesten Pferderennen in Österreich sind die Galopprennen und die Trabrennen.

Beim Trabrennen ist das Pferd vor einen kleinen, einachsigen Wagen gespannt, der Sulky genannt wird. Das Pferd darf bei diesem Rennen nur traben. Springt es in den Galopp, so wird es disqualifiziert (ausgeschieden). Die Pferde, die hier zum Einsatz kommen, sind „Traber“ – das ist mittlerweile eine eigene Pferderasse.

Beim Galopprennen starten die Pferde meistens aus einer so genannten Startmaschine heraus und laufen über die angegebene Distanz (Strecke). Der Sieger gewinnt das Rennen. An „hochdotierten“ Rennen nehmen Pferde aus ganz Europa teil, da der Sieger hier eine Menge Geld gewinnen kann.

Bei den meisten Galopprennen müssen die Pferde nur laufen so schnell sie können. Bei manchen Rennen müssen sie aber auch über Hindernisse springen. Hier passieren leider immer wieder schlimme Unfälle die einige Pferde nicht überleben.

Für den Galopprennsport werden in Europa hauptsächlich englische Vollblutpferde eingesetzt.

In den USA hat das so genannte „Viertel-Meilen-Rennen“ ("Quaterrace") Tradition. Dieses Rennen geht – wie der Name schon sagt – genau über eine viertel Meile (eine Meile entspricht 1600 m). Die Pferde, die für diese Rennen eingesetzt werden, müssen sehr schnell starten um auf dieser vergleichsweise kurzen Strecke erfolgreich zu sein. Auch hier gibt es eine Pferderasse, die dafür besonders gut geeignet ist – die Quaterhorses. Diese Rasse wurde ursprünglich für diese Rennen gezüchtet. Heute ist das Quaterhorse die weit verbreitetse und am vielseitigsten eingesetzte Pferderasse weltweit.


Fahrsport

Pferdefahrsport Tor - Dean Wissing www.flickr.com, CC BY-SA 2.0
Pferdefahrsport Wasser - Max Mayorov www.flickr.com, CC BY-NC-ND 2.0

Der Fahrsport zeichnet sich dadurch aus, dass ein oder mehrere Pferde vor eine Kutsche gespannt werden. Die berühmtesten Kutschenpferde in Wien sind Fiakerpferde. Fiakerpferde nehmen allerdings an keinerlei Wettkämpfen teil.

Bei einem Fahrwettbewerb gilt es, mit der Pferdekutsche einen genau angegebenen Weg zu fahren und hierbei unterschiedliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die Hindernisse des Fahrsports sind jedoch keine Stangen, die übersprungen werden müssen (das würde ja auch nicht gut funktionieren), sondern so genannte Tore und Wassergräben, durch die der Kutscher bzw. die Kutscherin die Pferde samt der Kutsche durchlenken muss. Die Hindernisse dürfen dabei nicht berührt werden.

Auch hier zählt die Zeit und die Fehlerpunkte.


Weitere Wettbewerbsarten

Voltigieren - Johann-Nikolaus Andreae www.flickr.com, CC BY-SA 2.0
Distanzreiten - Marion-Bourgeat commons.wikimedia.org, [URL=https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/deed.en CC BY-SA 4.0]

Voltigieren - ist turnen am Pferd. Dabei gibt es eine Person, die das Pferd longiert (an einer langen Leine – der Longe – hält und das Tempo bestimmt) und ein oder mehrere Personen, die abwechselnd auf dem Pferd turnen.

Cutting – ist ein Westernbewerb bei dem Pferd und ReiterIn mit Rindern arbeiten (siehe Bild)

Horsemanship – ist eine Mischung aus Reining und Trail.

Poolbanding – ist ein Rennen bei dem die Pferde eine Art Slalom um Stangen laufen müssen.

Distanzreiten – hier geht es im Gelände über viele Kilometer. Die Pferde dürfen nicht die ganze Strecke galoppieren. Wichtig ist, dass die Pferde nicht überfordert werden. Deshalb ist an einigen Wegpunkten ein Gesundheitscheck der Pferde vorgesehen. Gewonnen hat nicht automatisch das Paar, das am schnellsten ins Ziel kommt, sondern das Paar, das am schnellsten im Ziel ist und trotzdem die vorgeschriebenen Gesundheitswerte nicht unterschreitet.


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