Apfelbaum: Unterschied zwischen den Versionen
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*in einer Streuobstwiese besonders viele und alte Apfelsorten wachsen? | *in einer Streuobstwiese besonders viele und alte Apfelsorten wachsen? |
Version vom 13. Juli 2020, 09:32 Uhr
Der Apfelbaum gehört wie die Kirsche zur Familie der Rosengewächse. Vielleicht findest du das merkwürdig, wenn du an die schönen Rosen denkst. Aber wenn du die Blüten der Wild- und Heckenrosen mit denen des Apfelbaumes vergleichst, sind sie sich sehr ähnlich. Noch auffälliger ist die Ähnlichkeit der Früchte.
Hast du dir einen Apfelbaum schon einmal genau angeschaut? Es gibt sehr viele verschiedene.
Der Baum im Garten deiner Oma ist vielleicht groß, alt und knorrig und trägt nicht mehr viele Blätter und Äpfel. Der Baum in Nachbars Garten ist etwas kleiner und es wachsen darauf viele kleine grünlich-gelbe Äpfel. Der Apfelbaum im Garten deiner Tante ist jung und die Äpfel werden rot und groß.
Wusstest du schon, dass...
- 10 bis 20 Blätter notwendig sind, um einen Apfel reifen zu lassen?
- je größer die Blätter eines Apfelbaumes sind, umso größer seine Äpfel werden?
Mit Hilfe der Blätter und dem Sonnenlicht stellt der Baum nämlich die Energie her, die er zum Wachsen braucht.
- in einer Streuobstwiese besonders viele und alte Apfelsorten wachsen?
Standorte
Manche Apfelbäume dürfen auf so genannten Streuobstwiesen wachsen. Sie sind so verstreut angepflanzt, dass sie genug Platz zum Wachsen haben. Diese Apfelbäume werden bis zu zehn Meter hoch und haben eine breite Krone. Auf Streuobstwiesen findest du viele verschiedene und oft sehr alte Apfelsorten. Sie sind saftig und sehr geschmackvoll.
Viele Tiere finden in diesen Bäumen ihr Zuhause. Vögel bauen ihre Nester in den Baumkronen. Bienen, Hummeln und viele andere Insektenarten sammeln Nektar und Blütenstaub. Die Höhlen in den alten Bäumen werden von kleinen Säugetieren und Vögeln genutzt. Streuobstwiesen sind somit auch wichtige Lebensräume (Biotope) für viele verschiedene Tiere.
In Apfel-Plantagen wiederum werden nur Bäume gepflanzt, die nicht sehr hoch werden, dafür aber sehr viele Äpfel tragen. Das hat den Vorteil, dass das Obst leichter gepflückt werden kann und die Ernte reich ausfällt.
Kraftwerk Apfelbaum
So wie jeder andere Baum auch, nimmt der Apfelbaum über die Wurzeln aus der Erde Wasser und Nährsalze des Bodens auf. Unter der Rinde wird das Wasser in Leitbahnen in die Blätter transportiert.
Die Blätter sind die eigentlichen "Kraftwerke" des Baumes. Der grüne Farbstoff, der Chlorophyll heißt, kann mit Hilfe von Sonnenlicht und Wasser aus Kohlendioxid (ein Gas in der Luft) Zucker und somit Energie herstellen. Dabei wird Sauerstoff abgegeben. Dieser Vorgang heißt wissenschaftlich "Fotosynthese".
Unsere Laubbäume - aber auch alle anderen grünen Pflanzen - produzieren also Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen und reinigen die Luft. Deshalb sollte es so viele wie möglich geben!
Die Fotosynthese macht der Baum natürlich nicht für die Menschen. Bei dem Vorgang entsteht in den Blättern Stärke (eine bestimmte Form des Zuckers), die der Baum zum Wachsen braucht.
Um einen Apfel reifen zu lassen sind ungefähr 10 bis 20 Blätter notwendig. Je kleiner die Blätter eines Apfelbaumes sind, desto kleiner sind auch seine Äpfel. Je größer die Blätter eines Baumes desto größer sind seine Äpfel, weil mehr Stärke zum Wachsen produziert werden kann.
Das hat die Natur toll eingerichtet, findest du nicht auch?
Der Apfelbaum zu den Jahreszeiten
Winter
Ob du es glaubst oder nicht - im Winter bereitet sich der Apfelbaum schon auf das Frühjahr vor. Unter der dicken Schnee- oder Eisschicht gibt es bereits kleine Knospen. Sie wurden im Frühsommer gebildet, als der Baum alle Blüten und Blätter entfaltet hatte. Überall dort, wo im Herbst ein Blatt abfällt, wachsen neue Knospen heran.
Unter der Schnee- oder Eisschicht sind die Knospen geschützt. In ihrem Inneren wachsen fein zusammengefaltet alle Blüten und Blätter, die der Baum im Frühjahr braucht. Die ersten warmen Sonnenstrahlen lassen Eis und Schnee schmelzen und die weiß behaarten Knospen zeigen ihre braune Hülle.
Frühling
Ende April bis Anfang Mai brechen die herangewachsenen Knospen auf.
Zunächst entfalten sich die Blättchen. Anschließend wachsen die weißen bis zartrosa Blüten. Viele Bienen und Hummeln fliegen nun herbei und bestäuben die Blüten. Blattläuse machen es sich auf den Blättern bequem. Marienkäfer wiederum fressen die Blattläuse, wodurch größerer Schaden am Apfelbaum verhindert werden kann.
Schon nach kurzer Zeit verliert der Apfelbaum seine Blütenblättchen und die Äpfel beginnen zu wachsen.
Bestäubung:
Bienen und Hummeln holen sich mit ihrem Saugrüssel aus den Blüten Nektar (das ist ihre Nahrung). Dabei bleibt Blütenstaub der Staubgefäße an ihren Beinen hängen. Diesen tragen sie weiter zu der nächsten Blüte. Dort verbindet sich der Blütenstaub der vorher besuchten Blüte mit dem Blütenstaub dieser Blüte. Dieser Vorgang wird Bestäubung genannt. Nur so kann die Blüte befruchtet werden und sich daraus schließlich ein Apfel entwickeln. Die Bienen und Hummeln fliegen weiter von Blüte zu Blüte. So werden sehr viele Blüten befruchtet und viele Äpfel können wachsen.
Sommer
Der Wind verbläst die Blütenblätter. Aus dem Blütenstiel wachsen die Kelchblätter heran und biegen sich nach außen. Der Fruchtknoten schwillt an und beginnt sich zu entwickeln. Die kleinen Äpfelchen sind grün und sehr hart. Schnell werden sie größer. Um das Kerngehäuse herum wächst das Fruchtfleisch heran. Es besteht aus Wasser, Fruchtzucker und vielen Vitaminen.
Die Äpfel brauchen, je nach Sorte, unterschiedlich lang, bis sie reif sind. Manche Äpfel kannst du schon im späteren Sommer pflücken. Diese werden Frühäpfel (zB Klaräpfel) genannt.
Da Äpfel nicht nur den Menschen schmecken sondern auch vielen Tieren (zB Würmern und Insekten) werden Apfelbäume häufig mit giftigen Mitteln gespritzt, um die Schädlinge zu vertreiben. Diese Mittel sind auch für Menschen nicht genießbar - deshalb: Äpfel immer gut waschen und anschließend mit einem sauberen Tuch trockenreiben!
Herbst
Die meisten Apfelsorten werden Ende September / Anfang Oktober reif. Die Äpfel leuchten aus dem Blättermeer hervor und so mancher Ast biegt sich unter seiner schweren Last. Nun beginnt die Erntezeit.
Am besten schmecken Äpfel, wenn sie einige Tage gelagert werden, bevor sie gegessen werden. Sie bekommen dadurch noch ein paar Tage Nachreifezeit.
Die Äpfel, die es in Geschäften oder auf dem Markt zu kaufen gibt, kommen von Obstbauern. Diese pflücken die Äpfel und bringen sie zu einer Apfel-Sammelstelle. Von dort werden die Äpfel zu Apfelverwertungsbetrieben oder zum Verpacken befördert. Es gibt aber auch Apfelplantagen, die besonders viele Äpfel anbauen und verkaufen.
Eines musst du dir merken: Äpfel werden immer mit der Hand gepflückt. Sie müssen sehr vorsichtig vom Baum heruntergenommen werden, damit sie keine "Verletzungen" davontragen. Der Apfel wird leicht gedreht und muss sich mit dem Stängel vom Baum lösen. Nur so können die Äpfel verkauft und gelagert werden.
Nach der Ernte verfärben sich die Blätter der Apfelbäume, da der grüne Farbstoff der Blätter abgebaut wird. Jene gelben und roten Farbstoffe in den Blättern, die sonst überdeckt werden, leuchten nun. Im Spätherbst vertrocknet das Laub und fällt vom Baum.