Geschichte des 6. Bezirks: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 25. August 2023, 07:08 Uhr
Funde belegen, dass die Besiedlung des Bezirks bis in die Jungsteinzeit zurück reicht.
Auch die Römer hinterließen ihre Spuren. Das zeigen zahlreiche Münzfunde an den unterschidlichsten Stellen.
Der Bezirk wurde aus 5 Vororten Gumpendorf, Laimgrube, Magdalenengrund, Mariahilf und Windmühle gebildet und 1850 unter dem Namen "Mariahilf" nach Wien eingemeindet.
Damals war er der 5. Bezirk, denn Margareten gehörte noch zu Wieden. Erst mit deren Trennung 1862, wurde der 5. zum 6. Bezirk.
Gumpendorf
Aus dem Wort "Gump" (= Tümpel) ist der Name der Vorstadt Gumpendorf entstanden. Denn nach Überschwemmungen des Wienflusses blieben viele Tümpel zurück.
Sie ist die älteste der inneren Vorstädte. An der Gumpendorferstraße, die teilweise schon zur Römerzeit bestand, wurden nach und nach Häuser errichtet. Der Adel hatte seine Sommerresidenzen in Gumpendorf.
Durch die jährlichen Überschwemmungen des Wienflusses entstanden dicht bewachsene Auwälder, in denen man gut jagen konnte.
Laimgrube
An den Abhängen zum Wienfluss gab es Gruben. In denen wurde Lehm für die Ziegelgewinnung abgebaut. Die Lehmgruben wurden damals oft "Lamgrueben" genannt. Daher lässt sich auch der Name "Laimgrube" ableiten. Zwischen den Ziegelhütten gab es viele Obst- und Weingärten.
Durch die Erste Türkenbelagerung (1529) änderte sich vieles. Nur wenige Gebäude überstanden das Jahr 1529. Eines davon war der alte Pfarrhof von St. Theobald, der als wichtigstes Gebäude vor der Stadt auch die folgenden Jahrhunderte überdauerte.
Magdalenengrund
Um 1700 entstand zwischen Gumpendorf und der Laimgrube der Magdalenengrund. Er wurde nach der Maria Magdalena-Kapelle benannt.
Im Volksmund wurde der Magdalenengrund auch Ratzenstadel genannt. Der Begriff geht vermutlich auf die Raizen, die sich dort angesiedelt haben, zurück. Als Raizen wurden Menschen aus einem bestimmten Gebiet aus Serbien bezeichnet.
Mariahilf
In der Region Mariahilf gab es früher hauptsächlich Weingärten und viele Äcker. Auf den Weingärten des Bürgerspitals wurde ein Friedhof mit einer Holzkapelle und einem Mesnerhaus errichtet. In der Kapelle wurde ein Gnadenbild mit dem Titel "Maria Hilf" aufgestellt.
Die Kapelle war der Ausgangspunkt für die spätere Besiedlung. Rund um sie wurden immer mehr neue Häuser gebaut.
Den Namen Mariahilf bekam die Vorstadt durch dieses Bild. Seit 1689 schmückt es den Hochaltar der Mariahilfer Kirche.
Windmühle
Bei der Türkenbelagerung im Jahr 1529 wurden unter anderem auch das Franziskanerklosters Sankt Theobald zerstört.
Johann Francolin erhielt 1562 von Kaiser Ferdinand dem Ersten den „öden Grund“ des Klosters unter der Auflage dort Windmühlen zu errichten.
Allerdings hat Francolin nur eine einzige Windmühle, dafür aber viele Mietshäuser gebaut bzw. den Grund verkauft.