Salzburg (Land): Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 6. Oktober 2023, 07:43 Uhr
Das Bundesland Salzburg liegt im Nordwesten von Österreich.
Salzburg teilt sich in fünf Gaue:
Flachgau, Tennengau, Pongau, Pinzgau und Lungau.
Salzburg gehört erst seit knapp 200 Jahren zu Österreich. Davor war es Teil von Bayern bevor es zu einem selbstständigen Fürstentum wurde.
Seinen Namen erhielt das Bundesland übrigens wegen seines Reichtums an Salz, dessen Abbau allerdings keine große Rolle mehr spielt.
Steckbrief
Bundesland | Salzburg |
Fläche | 7 154,23 km² |
Landeshauptstadt | Salzburg |
Bevölkerung | etwa 569 900 Menschen (Stand: 1.7.2023) |
Bevölkerung der Landeshauptstadt | rund 155 300 Menschen (Stand: 1.1.2022) |
Größter See | Wolfgang- oder Abersee |
Wichtigster Fluss | Salzach Saalach |
Höchster Berg | Großvenediger (3 674 Meter) |
Bodenschätze | Naturstein (Marmor, Diabas) Zementmergel Gips Sand Schotter |
Grenzt an | Oberösterreich Steiermark Kärnten Tirol Deutschland |
Wusstest du schon, dass ...
- den Namen Salzburg sowohl ein Bundesland als auch dessen Landeshauptstadt trägt?
- Salzburg für seinen "Schnürlregen" bekannt ist und der Lungau oft auch als "österreichisches Sibirien" bezeichnet wird?
- das bekannteste Weihnachtslied der Welt aus Salzburg stammt?
Geschichte
Altsteinzeit bis Hallstattzeit
Die ersten Menschen, die das Gebiet von Salzburg besiedelten, lebten in der Altsteinzeit. Verschiedene Funde aus dieser Zeit haben ein Alter von etwa 40 000 Jahren. Andere Funde zeigen, dass dieses Land zwischen der Altsteinzeit und der Bronzezeit ständig von verschiedensten Völkern bewohnt wurde.
In der Bronzezeit (1900 bis 1250 vor Christus) hatte das Land bereits eine große Bedeutung. Die hier vorkommenden Kupfervorkommen sorgten dafür. Denn damals wurden Werkzeuge, Schmuck, Geschirr und auch Waffen aus diesem Metall hergestellt. Der Handel in Salzburg blühte.
Etwa 500 Jahre später, in der Hallstattzeit (750 bis 450 v.Chr.) verlor Kupfer an Bedeutung. Eisen wurde wichtig. Die gebirgigen Gegenden des Bundeslandes wurden weniger besiedelt. Dafür stieg die Bevölkerungsanzahl im Salzburger Becken. Grund dafür war der Salzbergbau. Salz gewann an Bedeutung und die Wirtschaft wuchs. Auch Gold wurde in den Hohen Tauern abgebaut.
Kelten und Römer
Die Bevölkerung der damaligen Zeit waren die Kelten. Von ihnen stammten viele Orts- und Gewässernamen wie etwa Anif, Enns, Gastein oder Rauris. Die Kelten trieben regen Handel mit den Römern. Sie verkauften Salz, Gold, Eisen, Pelzen sowie Lederwaren und kauften Olivenöl, Wein und Gewürze.
Das funktionierte ganz gut bis etwa 15 v.Chr. Die Römer besetzten das Land und herrschten ab nun für 500 Jahre. Viele Kelten wurden römisch, bewahrten aber auch viele keltische Traditionen. Die Stadt Iuvavum, auf deren Gebiet heute die Stadt Salzburg steht, verwaltete einen römischen Bezirk, der größer war, als das Bundesland Salzburg heute. Während der Zeit der römischen Herrschaft kam es zu verschiedensten Aufständen und Kriegen, die zum Teil große Schäden anrichteten. Durch die gute geografische Lage des Landes und den Verbindungsstraßen zwischen Rom und dem späteren deutschen Reich kam der Wohlstand jedoch immer wieder rasch zurück.
488 nach Christus musste sich die römische Bevölkerung aus Salzburg zurückziehen. Der letzte Römische Kaiser war abgesetzt worden. Kurz nachdem die meisten Römer nach Italien zurückgekehrt waren, zogen Bajuwaren in das Land. Die Ortsnamen aus dieser Zeit trugen vielfach Endungen auf –ing, -ham oder –heim wie beispielsweise Siezenheim. Römische Siedlungen trugen den Wortteil „Walchen“ (zB Seewalchen). Kurze Zeit später trafen auch slawische Siedler im Land ein.
Bischofssitz
Iuvavum war zu dieser Zeit ziemlich verlassen. Diesem Umstand aber war es zu verdanken, dass der fränkische Missionar Rupert sich in dieser Stadt niederließ und einen Bischofssitz gründete. Das war im Jahr 696 nach Christus. 40 Jahre später wurde die Stadt zum Bistum erhoben. 755 n.Chr. wurde Virgil Bischof von Salzburg. Er war sehr klug und gelehrt. Ihm ist es zu verdanken, dass Salzburg zum Zentrum der Wissenschaft und Kultur in Europa wurde. Er weihte auch den ersten Dom des neuen Bistums ein. Das Gebäude war für damalige Verhältnisse riesig. Es war 66 Meter lang und 33 Meter breit. Salzburg war damals übrigens Teil von Bayern! Das sollte auch noch einige Zeit so bleiben.
Arno, der Nachfolger von Virgil, wurde zum Erzbischof erhoben. Damit war er Oberhaupt von Bayern. Salzburg wurde die größte Erzdiözese nördlich der Alpen. Weitere Bischöfe kamen und gingen. Die Missionstätigkeiten des Bistums reichten weit bis nach Ungarn. Es hatte zahlreiche Güter in Kärnten, der Steiermark, dem heutigen Burgenland, Niederösterreich und Ungarn. Erst als die Magyaren in Ungarn einmarschierten, verlor Salzburg den Einfluss auf Pannonien (Ungarn).
Zwischen 1200 und 1246 nach Christus gelang es dem Erzbischof Eberhard II., ein geschlossenes erzbischöfliches Herrschaftsgebiet aufzubauen.
Salzburg wird selbstständig
Im Jahr 1275 begann langsam die Loslösung des Landes von Bayern. Doch erst 1328 wurde Salzburg zu einem selbstständigen Staat. Die Wirtschaft des Staates wuchs. Besonders der Handel mit Salz und der Abbau von Gold spielten dabei eine wesentliche Rolle. Vom Reichtum des Landes profitierten allerdings nur die Bürger und die Adeligen. Die Landbevölkerung war arm. Die Spannungen zwischen den Schichten wuchsen und so kam es 1462 bis 1463 und 1525 zu Bauernaufständen, die jedoch niedergeschlagen wurden.
In dieser Zeit verbreitete sich zusätzlich der Protestantismus im Land, was den katholischen Bischöfen natürlich überhaupt nicht recht war. Das wiederum führte zur Vertreibung der Protestanten. Der Höhepunkt der Vertreibung fand in den Jahren 1731 und 1732 statt. In diesen beiden Jahren wurden 20 000 Menschen des Landes verwiesen.
Österreichisches Bundesland
Im Jahr 1805 wurde der Staat Salzburg dem österreichischen Kaiserreich angeschlossen. Fünf Jahre später wurde aus Salzburg (genannt Salzachkreis) eine bayrische Provinz bevor es 1816 endgültig Teil des österreichischen Vielvölkerstaates wurde. Bis 1850 war Salzachkreis ein Teil von „Österreich ob der Enns“ (Oberösterreich). Ab 1850 wurde Salzburg ein österreichisches Kronland, welches 10 Jahre später sogar eine eigene Landesregierung besaß. Nach dem 1. Weltkrieg wurde das Land Salzburg ein Teil des neu entstandenen Österreichs.
Geografie
Salzburg wird durch vier Bundesländer und zwei Staaten begrenzt:
- Oberösterreich im Norden und Nordwesten
- Steiermark im Südosten
- Kärnten im Süden
- Nordtirol und Osttirol im Westen und im Süden
- Italien im Süden
- Deutschland im Norden
Die fünf Gaue des Landes sind der Flachgau, der Tennengau, der Pinzgau, der Pongau und der Lungau. Der Flachgau und der Tennengau liegen im Osten des Bundeslandes. Der Pinzgau, der Pongau und der Lungau befinden sich im Süden.
Die drei südlichen Gaue haben Anteil an den Hohen Tauern. Sie werden, wegen der hohen Berge auch als "Innergebirg" bezeichnet.
Der Flachgau ist eher eben, obwohl er Anteil am Voralpenland hat. Der Tennengau hat seinen Namen vom Tennengebirge, das sich in diesem Gau befindet.
Klima
Salzburg ist bekannt für seinen "Schnürlregen". Es wird gesagt, wenn es hier einmal anfängt zu regnen, dann hört es so schnell nicht wieder auf. Dieser Schnürlregen kennzeichnet sich durch einen dünnen, lang anhaltenden Regenschleier. Es sieht aus wie hellgraue Schnüre, die vom Himmel auf die Erde hängen.
Im Lungau gibt es kontinentales Klima mit oftmals sehr tiefen Temperaturen und wenig Niederschlag. Diese Gegend wird daher auch als "österreichisches Sibirien" bezeichnet.
In den Gebirgsregionen von Salzburg leben seltene Tierarten wie etwa Steinadler, Weißkopfgeier und Kolkraben. Neben diesen seltenen Tieren gibt es aber auch etwa 20 000 weitere Tierarten, die hier leben. Salzburg hat also eine reichhaltige Tierwelt, die es zu schützen gilt.
Wirtschaft
Das Bundesland Salzburg ist zu fünf sechstel gebirgig. 22% der Österreichischen Almflächen befinden sich hier. Hingegen ist nur 1% der Bodenfläche Ackerland. Ackerbau, Garten- und Gemüsebau ist nur im Flachgau von Bedeutung. In den übrigen Gauen wird viel Wert auf Milch- und Viehwirtschaft gelegt. Auch die Zucht von Pferden, Schafen und Rindern ist in Salzburg wirtschaftlich von Bedeutung.
Papier, Holzprodukte und Schnittholz sind seit je her für den Export wichtig. Doch auch die Entwicklung neuer Technologien in den verschiedenen Technologiezentren spielen in Salzburg eine große Rolle.
Eine der wichtigsten Einnahmequellen des Landes ist allerdings der Tourismus, der nicht nur im Winter für volle Hotels, Pensionen und Gasthäuser sorgt.
Salzburg Stadt
Die Landeshauptstadt des Bundeslandes Salzburg heißt genauso wie das Land, nämlich Salzburg. Die Stadt wurde 696 nach Christus gegründet. Sie sollte ein Bischofssitz sein. Knapp 100 Jahre nach ihrer Gründung wurde sie zum Sitz des Erzbischofs.
Die Stadt Salzburg liegt direkt an der Salzach im Salzburger Becken. Sie ist mit ihren rund 147 000 Einwohnern die viertgrößte Stadt Österreichs. Im Nordwesten grenzt die Landeshauptstadt direkt an Freilassing in Bayern (Deutschland). Salzburg liegt mitten im Salzburger Becken, am Nordrand der Alpen. Die Stadt ist vom Kapuzinerberg (638m), vom Mönchsberg (508m) und vom Gaisberg (1287) umgeben.
In Salzburg befindet sich die Festung Hohensalzburg. Diese, im 11. Jahrhundert erbaute Burganlage ist eine der größten europäischen Burganlagen des Mittelalters. Sie ist das Wahrzeichen der Stadt.
Salzburg trägt auch den Namen "Mozartstadt". Das kommt daher, dass Wolfgang Amadeus Mozart einer der bekanntesten Salzburger war.
Bedeutend für die Stadt Salzburg sind die Salzburger Festspiele, die jedes Jahr zahlreiche Touristen anlocken. Aber auch als Messe- und Kongressstandort hat sich die Stadt einen Namen gemacht.
Sagen und Geschichten
- Die Mooshamer im Lungau
- Die Weitmoser
- Das Wiesbachhorn
- Paracelsus in Salzburg
- Die Übergossene Alm
- Die Eulenmutter von Zell am See
- Das Hochzeitskreuz im Wolfgangsee
- Die Zwölflinge vom Schloss Dorfheim
- Die Drachenjungfrau von der Gerloswand