Orchideen: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 7. Juli 2020, 11:43 Uhr
Orchideen werden als Königinnen der Pflanzen bezeichnet. Wegen ihrer prächtigen, dauerhaften und duftenden Blüten gelten sie als kostbare Zimmerpflanzen.
Der Name Orchidee stammt vom griechischen Wort „orchis“ ab, das auf die hodenförmigen Wurzelknollen der Knabenkräuter-Arten zurückzuführen ist. Meistens werden damit jedoch alle Orchideengewächse bezeichnet.
Weltweit gibt es etwa 20 000 (zwanzig Tausend) verschiedene Orchideenarten. Tropische Orchideen werden in Mitteleuropa in Gewächshäusern gezogen. Bei uns gibt es aber auch eine Menge heimische Arten. Von diesen stehen beinahe alle Arten unter strengem Naturschutz.
Geschichte
Es wird angenommen, dass sich die ersten Orchideen bereits zwischen dem Ende der Kreidezeit und Anfang des Paläozän entwickelten, als die Kontinente noch nahe beieinander standen. Das war die Zeit als die Dinosaurier langsam ausstarben. Die eigentliche Entwicklung der Orchideen hat allerdings erst vor etwa 55 Millionen Jahren begonnen.
Orchideen faszinieren die Menschen bereits seit etwa 2 500 Jahren. Sie wurden nicht nur wegen ihrer Schönheit geschätzt, sondern galten auch als Heilmittel und Aphrodisiakum (erotisierend). In China hatten Orchideen eine ganz besondere Bedeutung. Auch heute noch gelten Orchideen dort als Symbol für Liebe, Schönheit und auch für ein junges Mädchen.
In Mexiko wurde die Frucht einer bestimmten Orchideenart (Vanilla planifolia) noch vor der Entdeckung Amerikas als Gewürz verwendet. Die Vanille ist also eine Orchidee! Und für die Azteken hatten einige Orchideenarten sogar heiligen Status.
Vorkommen
Orchideen sind weit verbreitet. Zwar sind bei uns hauptsächlich die tropischen Orchideenarten bekannt, die es in Blumenhandlungen zu kaufen gibt, aber außer in der Antarktis wachsen diese Pflanzen auf jedem Kontinent.
Orchideen wachsen sogar oberhalb des nördlichen Polarkreises und auf den Inseln, die vor dem Südpol liegen. In Europa gibt es insgesamt etwa 250 verschiedene Orchideenarten. Und auch bei uns in Österreich gibt es 70 Orchideenarten, wie zB das Helmknabenkraut, die Hummel-Ragwurz und der Frauenschuh.
Die größte Artenvielfalt der Orchideen findet sich jedoch in den Tropischen Gebieten Afrikas, Asiens und Mittel- und Südamerikas.
Lebensraum
Orchideen können auf verschiedene Art und Weise wachsen. Die meisten tropischen Orchideenarten wachsen auf Bäumen (allerdings nicht als Schmarotzer). Sie sind diesem Lebensraum optimal angepasst. Sie haben Luftwurzeln, die dazu dienen, Wasser aufzunehmen und sich an die Baumstämme und Äste zu klammern.
Die bei uns heimischen Orchideenarten fühlen sich auf der Erde oder auf Felsen und Steinen am wohlsten.
Aussehen
Die Blätter der Orchideen sehen je nach Art sehr unterschiedlich aus. Sie können kreisrund, elliptisch, eiförmig, nierenförmig, spießförmig, länglich oder sogar borstenförmig sein.
Die Farbe der Blätter ist bei den meisten Orchideenarten grün. Hier können die Blätter allerdings von hellgrün bis dunkelgrün die unterschiedlichsten Schattierungen haben. Es gibt aber auch Orchideenarten, die rötliche bis braune, oder sogar weiße Blätter haben.
Manche Orchideenarten verlieren im Winter die Blätter. Das sind vor allem jene Arten, die außerhalb der Tropen heimisch sind. Nach dem Winter wachsen die Blätter wieder neu.
Es gibt sogar Orchideenarten, die überhaupt keine Blätter besitzen. Die Aufgabe der Blätter übernehmen bei diesen Arten die Wurzeln, die chlorophyllhaltig sind und damit Kohlendioxid und Sonnenlicht in Stärke und Sauerstoff umwandeln können. Sauerstoff ist bei dieser Umwandlung ein Abfallstoff, der wieder abgegeben wird. Dieser Vorgang wird übrigens Fotosynthese genannt.
Und wieder andere Orchideenarten betreiben gar keine Fotosynthese, sondern leben in Gemeinschaft mit einem Pilz. Von ihm erhält die Orchidee - wie zB die in Österreich heimische Vogel-Nestwurz - die nötigen Nährstoffe erhalten.
Blüte
Die meisten Orchideenarten haben einen traubenförmigen Blütenstand, an dem sich – je nach Art – über hundert Blüten ausbilden können. Es gibt aber auch einige Arten, die nur eine einzelne Blüte ausbilden.
Die Familie der Orchideen hat die größte Vielfalt an Blüten im Pflanzenreich. Die Größe der Blüten kann zwischen einigen Millimetern und 20 Zentimetern im Durchmesser betragen. Die Farben reichen von Weiß-, über Grün- und Blautöne bis hin zu kräftigen Gelb,- Orange- und Rottönen. Viele der Orchideenblüten sind mehrfärbig. Manche Blüten immitieren (nachmachen) auch Bienen, Hummeln oder Fliegen und locken so die Insekten an.
Fortpflanzung
Orchideen können sich auf zwei unterschiedliche Arten vermehren – durch Samen und durch vegetative Vermehrung.
Für die Vermehrung durch Samen müssen die Blüten bestäubt werden. Dies geschieht hauptsächlich durch verschiedene Insekten (zB: Schmetterlinge, Ameisen, Fliegen, Käfer, Bienen). Aber auch Vögel, Fledermäuse und sogar Frösche tragen zur Befruchtung der Orchideen bei. Die meisten Orchideen haben zwittrige Blüten. Das bedeutet, dass sich sowohl männliche, als auch weibliche Geschlechtsorgane in einer einzigen Blüte befinden. Dadurch können sich manche Orchideenarten sogar selbst bestäuben.
Hat die Befruchtung stattgefunden, so bilden sich die Samen der Pflanzen aus. Damit die Samen der Orchideen keimen können, müssen sie eine Symbiose mit Pilzen eingehen. Das bedeutet, dass sie mit diesen Pilzen eine Lebensgemeinschaft bilden. Den Pilz brauchen die Orchideen, solange sie sich noch nicht selbst mit Nährstoffen versorgen können. Sobald sich in der Orchidee jedoch Chlorophyll gebildet hat, ist sie auf den Pilz nicht mehr angewiesen. Es gibt aber auch einige Orchideenarten, die über kein Chlorophyll verfügen. Für diese ist die Symbiose mit dem Pilz ihr Leben lang notwendig.
Einige Orchideenarten können sich auch vegetativ vermehren. Diese Pflanzen bilden Knollen, Kindeln oder so genannte Stolonen, aus denen wieder neue Orchideen wachsen.
Nutzpflanze
Es gibt nur einige wenige Orchideenarten, die als Nutzpflanzen kultiviert werden. Dazu gehört beispielsweise die Gewürzvanille (siehe Bild), die bereits vor der Entdeckung Amerikas genutzt wurde.
Mit manchen Orchideenarten werden auch verschiedene Teesorten aromatisiert. Andere Arten dienen der Erzeugung von Parfüm oder Tabak. In der Türkei werden die Wurzelknollen einiger Orchideenarten zur Aromatisierung von Speiseeis verwendet.
Die größte wirtschaftliche Bedeutung haben Orchideen jedoch als Zierpflanzen und Schnittblumen. Die meisten Orchideen, die bei uns in den Geschäften zu kaufen sind, stammen aus Thailand und den Niederlanden. Der Massenproduktion der Orchideen haben wir es zu verdanken, dass heute eine Orchidee im Blumentopf oft wesentlich billiger ist, als ein Strauß heimischer Schnittblumen.
Heimische Orchideen, die bei uns auf der Wiese oder im Wald wachsen stehen unter Naturschutz, da sie nur mehr sehr selten sind. Sie dürfen nicht gepflückt oder ausgegraben werden! Das hätte auch wenig Sinn, da Orchideen nur an ganz bestimmten Standorten wachsen und überleben können.