Geschichte des 16. Bezirks

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Bezirkswappen - Grafik: WStLA www.wien.gv.at, CC BY 4.0

Früher gab es im Bezirk Hügel, Wiesen und Wälder. Durch diese Landschaft schlängelte sich ein großer Bach.


Dann kamen viele Menschen, vor allem aus der Gegend des heutigen Bayern, die das Land besiedelten und hier ihre Häuser bauten. Nach einem Bayern-Fürsten mit dem Namen Otakar oder Ottacher, genau weiß das niemand, wurde eines der Dörfer Ottakring benannt. Der Bach wurde dann als Ottakringer Bach bezeichnet.


Am 1. Jänner 1892 wurde aus den Vororten Alt-Ottakring, Neu-Ottakring und Neu-Lerchenfeld trotz heftigem Widerstand der 16. Wiener Gemeindebezirk, mit dem Namen Ottakring.


Neulerchenfeld

Wappen von Neulerchenfeld - de:User:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Neulerchenfeld wurde erst nach der Zweiten Türkenbelagerung gegründet. Damals hieß die Siedlung allerdings noch Unter-Ottakring. Das kommt daher, dass die Überlebenden des Ortsteils von Ottakring, der während der Belagerung völlig zerstört worden war, näher an der schützenden Stadt Wien wohnen wollten. Der zerstörte Teil von Ottakring wurde also nicht wieder am gleichen Ort, sondern näher an der Stadt aufgebaut.

Ab dem Beginn des 18. Jahrhunderts wurde die Siedlung eine selbstständige Gemeinde mit dem Namen Neulerchenfeld. Der Ort wuchs, geschützt durch die Stadt, sehr rasch heran. Bereits im Jahr 1732 konnten hier 3 000 Einwohner gezählt werden.

Das weitere Wachstum der Gemeinde war allerdings eher gering, da zu wenig Fläche zur Verfügung stand. Erst ab 1872 erlebte die selbstständige Gemeinde einen Aufschwung. Es entstanden riesige Wohnbauten und die Anzahl der Einwohner stieg zwischen 1850 bis 1890 von etwas mehr als 6 000 auf 45 000 an!

Es war der Wunsch des Kaisers, Wien mit seinen Vororten zu vereinigen, auch wenn sich die Vororte zum Teil sehr dagegen wehrten. Schließlich wurde am 1. Jänner 1892 aus Neulerchenfeld und Ottakring, genau wie aus vielen anderen ehemaligen Vororten, ein Wiener Gemeindebezirk. Neulerchenfeld war also Teil des 16. Bezirks mit Namen Ottakring.


Ottakring

Wappen von Ottakring - de:User:Hieke commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Die Endung –ing im Ortsnamen deutet darauf hin, dass der Ort bereits im 9. Jahrhundert gegründet wurde. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus der Mitte des 12. Jahrhunderts (1147). Damals trug er den Namen Ottachringen.

Ottakring entstand um die älteste Kirche, die Lamprechtskirche, herum. Entlang des Ottakringer Baches und des Ameisbaches wuchs die Ortschaft Ottakring immer weiter.

1114 kam Ottakring durch eine Schenkung an das Stift Klosterneuburg. Diese Grundherrschaft dauerte bis 1848.

Ab dem 15. Jahrhundert kam es immer wieder zu Zerstörungen des Ortes durch Kriege. Auch die Pest setzte Ottakring stark zu. In Folge des Dreißigjährigen Krieges verarmte die Gemeinde. Sie konnte sich nicht einmal einen eigenen Pfarrer oder Lehrer leisten.

1684, nach der Zweiten Türkenbelagerung, musste Ottakring erneut aufgebaut werden. Allerdings blieben einige Teile des Ortes zerstört. Zu diesen gehörte auch der älteste Teil von Ottakring.

Viele der früheren Bewohner siedelten sich aus Sicherheitsgründen in Neulerchenfeld an. Es dauerte lange, bevor Ottakring wieder zum Leben erwachte. Vor 200 Jahren noch hatte die Ortschaft lediglich 900 Einwohner in 74 Häusern. Doch es kam noch schlimmer.

Eine Brandkatastrophe vernichtete am 11. Mai 1835 52 Häuser. Nur 30 Häuser und die Kirche blieben verschont. Das schien das Ende des Ortes zu sein.

Doch eine Spendenaktion von Neulerchenfeld und günstige Kredite durch den Grundherren brachten einen raschen Aufschwung. Ein neuer Stadtteil, Neu-Ottakring, entstand zwischen Alt-Ottakring und Neulerchenfeld. Hier siedelten sich vor allem Arbeiter und Handwerker an. Ottakring wurde nach und nach zu einer Industriestadt. Immer mehr Fabriken wurden gebaut. 1852 wurde hier die Straßenbeleuchtung eingeführt und 1881 wurde der Ort an die 1. Wiener Hochquellwasserleitung angeschlossen. Bis 1890 wuchs die Bevölkerung auf über 61 000 Menschen an. Die Gemeinde war damit die zweitgrößte in ganz Niederösterreich. Aber die Lebensqualität in der Ortschaft war schlecht. Es gab viele Menschen auf wenig Platz und durch die Fabriken herrschte große Umweltverschmutzung. Die Wohnverhältnisse waren um 1890 schlechter als in jedem anderen neuen Bezirk von Wien.


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