Münchhausen
Der „Baron von Münchhausen“ ist vielleicht die bekannteste Figur, wenn es um Lügengeschichten geht. Viele glauben, er ist eine reine Erfindung. Doch den Baron gab es wirklich. Er hieß Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen.
Wusstest du schon, dass ...
- Hieronymus Carl Friedrich Freiherr von Münchhausen ein berühmter Geschichtenerzähler war?
- er über die Bezeichnung "Lügenbaron" sehr verärgert war?
- nur 4 der über 100 überlieferten Lügengeschichten nachweislich vom Baron selbst erzählt wurden?
Sein Leben
Münchhausen wurde am 11. Mai 1720 in der Stadt Bodenwerder (Niedersachsen) geboren. Er hatte drei Brüder und genau wie diese sollte er ebenfalls Offizier werden. Für diese Karriere musste er seine Heimat für einige Zeit verlassen. Doch im Alter von 33 Jahren kehrte er, gemeinsam mit seiner Frau, Jacobina von Dunten, nach Bodenwerder zurück, wo er den elterlichen Gutshof übernahm.
Bald nach seiner Rückkehr wurde Münchhausen berühmt als Unterhalter und Geschichtenerzähler. Bereits damals schmückte er seine Abenteuer mit unglaublichen Erlebnissen aus.
1785 erschien ein Buch des Dichters Gottfried August Bürger, der Münchhausens Erzählungen in deutscher Sprache niederschrieb. Zwar war es anonym verfasst, doch es gab eindeutige Hinweise auf Münchhausen. Dieser wurde daraufhin als „Lügenbaron“ bezeichnet. Er fand diesen Beinamen nicht besonders schmeichelhaft. Er zog sich beleidigt auf seinen Gutshof in Bodenwerder zurück, wo er 1797 auch starb.
Die Lügengeschichten
Lange nicht alle Geschichten die der Baron von Münchhausen angeblich erlebt hat, stammen auch aus seinen Erzählungen. Insgesamt gibt es weit mehr als 100 Lügengeschichten, die von verschiedenen Autoren geschrieben wurden. Zu den bekanntesten Geschichten zählen etwa:
- Das Pferd, das durch ein Torgatter zweigeteilt wurde und beide Teile unabhängig voneinander weiterlebten
- Münchhausens Ritt auf einer Kanonenkugel
- Die Enten, die er mit an einer Leine gebundene Speckstücke fängt und mit denen er dann durch die Lüfte fliegt
- Münchhausen zieht sich selber und sein Pferd an seinem eigenen Zopf aus dem Sumpf
Viele der Lügengeschichten wurden verfilmt. Einige davon als Realfilme, andere als Zeichentrickfilme. Die letzte Verfilmung stammt aus dem Jahr 1988 und trägt den Titel „Die Abenteuer des Baron Münchhausen“.
Erinnerungen
In Münchhausens Heimatstadt Bodenwerder gibt es zahlreiche Erinnerungen an den Baron. So wurde beispielsweise ein Münchhausenmuseum eröffnet und ein Brunnen stellt die Geschichte des halbierten Pferdes nach.
Es gibt zwei seltene psychische Krankheiten (Münchhausen-Syndrom und Münchhausen-Stellvertreter-Syndorm) und eine Rettungstechnik im Bergsport, mit der man sich selbst aus einer Gletscherspalte befreien kann, die nach Münchhausen benannt sind. Aber auch Münzen und Briefmarken erinnern an den Lügenbaron. 2005 wurde anlässlich der Neueröffnung des Münchhausenmuseums in der Münchhausenwelt (in Lettland) eine Gedenkmünze geprägt.