Freerunning und Parkour
Freerunning ist eine noch sehr junge Sportart. Freerunner bewegen sich durch die Stadt wie es ihnen gefällt. Dabei springen sie über Mauern oder machen Salti über Autos. Es gibt Sportler und Sportlerinnen die sagen, sie machen Parkour. Das ist sehr verwirrend, weil sie auch über Hindernisse springen oder Wände hinauf klettern. Deswegen verwechseln auch viele Menschen diese beiden Sportarten.
Wusstest du schon, dass ...
- sich die beiden Sportarten aus einem Fitnessprogramm für das französische Militär entwickelten?
- bei Parkour großen Wert auf Schnelligkeit gelegt wird?
- es bei Freerunning wichtig ist, dass die Sprünge, Räder und Salti möglichst schön aussehen?
Der Unterschied ist sehr leicht erklärt: Wenn ein Sportler oder eine Sportlerin Parkour macht, dann versucht er oder sie so schnell und effizient wie möglich alle Hindernisse zu überwinden und zum Ziel zu kommen. Parkour wird auch die "Kunst der effizienten Bewegung" genannt. Freerunner möchten, dass ihre Sprünge, Räder und Salti möglichst schön aussehen. Sie möchten mit ihrem akrobatischen Können beeindrucken.
Alles klar?
Geschichte
Freerunning und Parkour entwickelten sich aus einem Fitnessprogramm für das französische Militär. Bei diesem Training wurde besonderen Wert auf zehn verschiedene Bereiche gelegt: Gehen, Laufen, Springen, Klettern, Gleichgewichtsübungen, Werfen, Heben, Selbstverteidigung, Schwimmen und die Fortbewegung auf Händen und Füßen.
1988 lernten sich David Belle und Sébastien Foucan in Paris kennen. David und Sébastien sind die Erfinder von Parkour. Nachdem sie Freunde wurden, begannen sie gemeinsam zu trainieren und probierten verschiedene Dinge aus. Davids Vater war nämlich früher beim Militär gewesen und hatte David einiges beigebracht. Mit viel Übung wurden die beiden immer besser.
1997 gründeten David und Sébastien eine Gruppe mit dem Namen Yamakasi. Dieses Wort hat mehrere Bedeutungen: Ausdauer, starker Geist, starker Körper und starker Mann. Gemeinsam veranstalteten sie Shows bei denen sie zeigten, was sie inzwischen gelernt hatten.
Sébastien wurde es wichtiger, atemberaubende Übungen zu machen, die auch mehr Zeit brauchten. David wollte aber immer schneller werden. Deshalb beschlossen die beiden, nicht mehr miteinander zu trainieren.
Bis 2003 gab es nur den Begriff Parkour. Als aber ein englischer Fernsehsender eine Dokumentation über diese ungewöhnliche Art der Fortbewegung drehte, sollte eine englische Bezeichnung gefunden werden. Dabei entstand der Name Freerunning für Sébastiens Version von Parkour.
Wichtiges und Interessantes
Freerunner sind Sportler oder Sportlerinnen, die schon seit vielen Jahren andere Sportarten machen. Sie machen zum Beispiel Akrobatik oder gehen zur Gymnastik. Ihre Körper sind durchtrainiert und sie üben sehr fleißig. Viele von ihnen haben in einer Turnhalle mit weichen Matten begonnen. Was bei einem geübten Freerunner sehr einfach aussieht ist in Wirklichkeit sehr viel Arbeit. Es kommt immer wieder zu Verletzungen und ist daher ziemlich gefährlich.
Wie bei jeder Sportart gibt es Begriffe, die Freerunner benutzen und dann wissen sie sofort, was gemeint ist. Kannst du dir vorstellen, was „eine Katze machen“ oder „mach mal zick-zack“ bedeutet? Hier die Auflösung:
- Katze: das ist ein Hocksprung, bei dem die Beine zwischen den Armen durchgeführt werden müssen.
- Zick-Zack: wenn sich ein Runner mit den Händen von einer Mauer abstößt und dann über ein kleines Hindernis springt.
Freerunning ist inzwischen so bekannt, dass es sogar schon in verschiedenen Videospielen vorkommt. Auch im Fernsehen kannst du manchmal Freerunner in Werbespots sehen.
Wettbewerbe
Natürlich gibt es auch einige Wettbewerbe, bei denen die Besten gegeneinander antreten. Den meisten Sportlern ist es dort wichtig, dass sie sich kennen lernen und austauschen können. Das Gewinnen des Wettbewerbs ist eher Nebensache. In Österreich gibt es den „Red Bull-Art of Motion“-Wettbewerb. Er hat auch 2010 in Wien statt gefunden. Es gibt auch Weltmeisterschaften in Freerunning. Die Weltmeisterschaft 2009 fand in London statt. Bei diesem Wettbewerb belegte ein Österreicher (Andrej 'N-D' Lisa) übrigens den achten Platz!