Die Pest zieht nach Wien

Version vom 2. Januar 2020, 10:07 Uhr von Ahofbauer (Diskussion | Beiträge) (Maintenance data migration)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Im alten Wien war die Donau ein vielarmiger Fluss mit vielen Inseln. Es gab nur wenige Brücken. Fährleute setzten die Reisenden über die Donauarme.

Statue eines Fährmanns - Frank Vincentz commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
Ein Goldstück - Tim C. Gundert 89 (timcgundert) pixabay.com, CC0 1.0


Auch am Donauarm, der an Erdberg vorbeizog, verdiente sich ein Fährmann sein Brot. Eines Abends wollte er gerade sein Boot festmachen, da wurde er vom Praterufer aus von einem Fremden gerufen. Dieser hatte einen blutroten Mantel an, war groß und hager, seine Stimme hohl und dumpf. Er bestieg das Boot und sagte: "Ich habe drüben zu tun. Führe mich hinüber, ich werde dich reich entlohnen."


Obwohl der Fährmann oft beladene Pferdefuhrwerke übersetzte, war sein Boot mit dem Fremden so schwer, als ob es mit hundert Mann beladen war. Nur mühsam erreichte er das Erdberger Ufer. Der Fremde gab dem Fährmann ein Goldstück, dieser warf es aber voller Grauen in die Donau. Er war sich plötzlich bewusst geworden, dass er den "Schwarzen Tod", die Pest, nach Wien gebracht hatte.


Externe Links

Sonstiges