Revolution
Das Wort "Revolution" gibt es seit dem 15. Jahrhundert. Es wurde aus dem lateinischen Wort "revolutio", das so viel wie Zurückwälzen und Umdrehung bedeutet, abgeleitet.
Damals allerdings verwendete die Wissenschaft diesen Begriff ausschließlich in der Astronomie. Mit Revolution war die Rotation (= Umdrehung) von Himmelskörpern gemeint.
Seine heutige Bedeutung, "gewaltsamer, politischer Umsturz", bekam das Wort erst im 18. Jahrhundert – mit der Französischen Revolution.
Arten
Neben politischen Revolutionen gibt, beziehungsweise gab es auch geistige Revolutionen. Diese führten zu einem Umdenken der Menschen.
Die vielleicht bekannteste geistige Revolution ist die "Kopernikanische Revolution". Bis dahin (16. Jahrhundert) dachten die Menschen, dass die Erde im Mittelpunkt des damals bekannten des Universums steht und sich alle Planeten und auch die Sonne um sie drehen. Kopernikus bewies, dass sich nicht die Sonne um die Erde, sondern die Erde um die Sonne dreht. Für die Wissenschaft war seine Ansicht unglaublich. Es dauerte viele Jahre, bis sich das so genannte "heliozentrische" Weltbild durchsetzen konnte. Wissenschaftlich wird hier von einer Revolution gesprochen, die ein Umdenken nach sich führte.
Als bisher letzte geistige Revolution wird die Studentenbewegung 1968 in Deutschland, Frankreich, Amerika und anderen westlichen Ländern bezeichnet. Diese Revolution war ziemlich vielschichtig. Hauptsächlich ging es aber um Gleichberechtigung und Anti-Kriegsstimmung.
Außerdem gibt es noch technische Revolutionen wie etwa die Digitale Revolution, die in den 1980er Jahren stattfand.
Wird übrigens eine Revolution nicht durchgesetzt und Niedergeschlagen, wird von einer Revolte oder einem Aufstand gesprochen.
Französische Revolution
Ende des 18. Jahrhunderts ging es der französischen Bevölkerung sehr schlecht. Eine Dürreperiode sorgte für große Ernteausfälle und das führte zu einem starken Preisanstieg für Lebensmittel. Die Leute konnten sich das Hauptnahrungsmittel Brot schon beinahe nicht mehr leisten.
König Ludwig XVI. verlangte von den Bauern und Handwerkern hohe Steuern, lebte selbst in Saus und Braus und der Staat war hoch verschuldet. Die Bauern und Handwerker, die dem sogenannten 3. Stand angehörten, litten, während der Adel feierte.
Der König versuchte zwar, das Volk zu beruhigen, holte aber gleichzeitig Truppen nach Frankreich, um seine Macht notfalls mit Waffengewalt sichern zu können. Er wandte dazu eine List an. Die Bauern und Handwerker wollten für die Nationalversammlung mehr Vertreter um gegen die Adeligen und Geistlichen bei Abstimmungen keinen Nachteil zu haben. Der König gewährte ihnen zwar die Bitte, jedoch gab er ihnen trotzdem nicht mehr Stimmen für die Abstimmung. Das Verhältnis blieb also gleich (eine Stimme die 3. Klasse, eine Stimme die Adeligen und eine Stimme die Geistlichen).
Das Volk bemerkte den Betrug und stürmte am 14. Juli 1789 die Bastille (= Gefängnis). Zwar richteten sie damit keinen großen Schaden an, aber dieser Akt hatte weitreichende Folgen. Es kam zum Bürgerkrieg, in dem auch der König ermordet wurde. Die Revolution griff auch auf andere europäische Länder über.
Das Ende der Revolution bedeutete auch das Ende der französischen Monarchie. Doch nicht nur in Frankreich brachte die Revolution Veränderungen. Auch in vielen anderen Ländern Europas entstanden freiheitlichere Staatsformen mit mehr Rechten für das Volk.
Das auch noch heute sehr bekannte Motto der Französischen Revolution lautete: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Das ist auch der Wahlspruch der heutigen Republik Frankreich.
Bedeutende Revolutionen
Die erste Revolution, die als solche bezeichnet werden kann, fand in England im Jahr 1688 statt. Diese Revolution ging, im Gegensatz zu vielen anderen politischen Revolutionen, völlig gewaltlos zu Ende.
Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg (1775 bis 1783) kämpften die englischen Kolonien in Amerika um ihre Unabhängigkeit von England. Die Revolution war erfolgreich und führte zur Entstehung der Vereinigten Staaten.
Französische Revolution (1789 bis 1799)
Die Griechische Revolution (1821 bis 1829) führte zu einer von den Osmanen unabhängigen griechischen Republik.
Die Märzrevolution (1848 bis 1849) fand in Deutschland, Österreich und Preußen, aber auch in anderen Ländern Mitteleuropas statt. Es konnten einige Erfolge erzielt werden, wie etwa die Aufhebung der Pressezensur und die Bauernbefreiung. Einen einheitlich verfassten, demokratischen Nationalstaat zu gründen, konnte aber nicht durchgesetzt werden.
Die Chinesische Revolution (Xinhai Revolution 1911 bis 1912) beendete die Herrschaft des letzten Kaisers und machte China zur Republik.
Die Kubanische Revolution (1956 bis 1959) führte zum Sturz des Diktators und zum Beginn des neuen Regimes unter Fidel Castro und der kommunistischen Partei.
Viele weitere Revolutionen - auch der letzten Jahre und der Gegenwart - liesen sich hier aufzählen wie zB die Revolution in Ägypten (2011).