Leopoldstadt (2. Bezirk)
Die Leopoldstadt liegt mit der Brigittenau auf einer Insel zwischen Donaukanal und Donau. Sie ist der größte aller Innenbezirke und hat von diesen auch die meisten Bewohnerinnen und Bewohner.
Mehr als ein Drittel der Bezirksfläche sind Grünflächen. Auf den Prater entfallen alleine 27%. Er wird auch als „Grüne Lunge Wiens“ bezeichnet. Damit hält er Platz 1 unter den Innenbezirken.
Im Prater befindet sich im Atominstitut Österreichs einziger Kernreaktor, der für Forschungszwecke in Betrieb ist.
Steckbrief
Fläche | 19,24 km² km² |
Bevölkerung | etwa 103 225 (Stand: 1.1.2016) |
Grenzt an | Alsergrund Brigittenau Donaustadt Innere Stadt Landstraße Simmering |
Wichtige Bauwerke | Flaktürme Franz von Assisi Kirche Lusthaus Messe Wien Riesenrad Synagoge Wirtschaftuniversität Wien |
Wichtige Straßen | Ausstellungsstraße Handelskai Hauptallee Lassallestraße Praterstern Taborstraße Vorgartenstraße |
Geschichte und Wappen
Das Wappen der Leopoldstadt ist dreigeteilt. Wobei jeder Teil für einen Vorort steht, aus dem der Bezirk gebildet wurde.
- Oben links (Leopoldstadt): der Heilige Leopold
Er ist Namenspatron des Kaisers und Patron der Leopoldstädter Pfarrkirche.
- Oben rechts (Jägerzeile): der Hubertushirsch
Es steht als Symbol für die Jagd und Jäger.
- Unten (Zwischenbrücken): die Zunge des Heiligen Johannes Nepomuk mit Heiligenschein und Sternen
Er ist der Partron der Brücken. Johannes Nepomuk wurde ermordet weil er sein Beichtgeheimnis nicht verraten hatte.
Diese drei Vororte wurden 1850 zusammengefasst und als 2. Bezirk mit dem Namen Leopoldstadt eingemeindet.
Lage und Grenzen
Lage
- Im Nordwesten: 20. Bezirk (Brigittenau)
- Im Westen: 9. Bezirk (Alsergrund) und 1. Bezirk (Innere Stadt)
- Im Südwesten: 3. Bezirk (Landstraße)
- Im Süden: 11. Bezirk (Simmering)
- Im Osten: 22. Bezirk (Donaustadt)
Bezirksgrenzen
Wichtige Bauwerke
Im Prater befinden sich das 64,75 Meter hohe Riesenrad und das Lusthaus. Beide stammen aus der Kaiserzeit.
In unmittelbarer Nähe zum Prater befindet sich die Messe Wien und seit 2013 auch die Wirtschaftsuniversität Wien.
Beeindruckende Bauwerke sind die zwei Flaktürme im Augarten, die an den 2. Weltkrieg erinnern.
Museen
Persönlichkeiten und Stars aus Film, Musik und Sport kannst du bei Madame Tussauds bewundern. Mehr über die Bezirksgeschichte erfahren Neugierige im Bezirksmuseum.
Wie sich die Unterhaltungskultur im Lauf der Zeit verändert hat, wird im Pratermuseum gezeigt. Besonders Beliebtheit erfreut sich auch das MUK - Museum für Unterhaltungskunst (Circus- und Clownmuseum).
Glaubenshäuser
Im Volksmund werden Kirchen manchmal anders bezeichnet. Bespiele hierfür sind die Mexikokirche, die eigentlich Franz von Assis Kirche heißt oder die Karmeliterkirche genannte Kirche zum Heiligen Josef.
Weithin bekannt ist natürlich auch die Leopoldskirche.
Das jüdische Gebetshaus wird Synagoge genannt.
Beim Handelskai steht die Friedenspagode und ein buddhistischer Tempel.
Spitäler
Krankenhaus der Barmherzigen Brüder
Der Orden der Barmherzigen Brüder wurde um 1540 von Johannes von Gott als Krankenpflegeorden begründet.
1614 wurde an die Klosterkirche ein Spital angeschlossen, das älteste Spital Wiens. Der alte Trakt mit seiner Klosterkirche ist noch in der Taborstraße ersichtlich.
Das neue, modern ausgestattete Krankenhaus befindet sich in der Großen Mohrengasse 9.
Denkmäler
Gedenksäule
Im Werd / Ecke Leopoldsgasse
Gestiftet wurde die Säule vom Kulturverein „Freunde des Karmeliterviertels“. Sie wurde Personen gewidmet, die Verfolgten während der NS-Zeit halfen.
Gedenkstein
Mexikoplatz
Als einziger Staat protestierte Mexiko im Jahr 1938 gegen den Anschluss Österreichs an Deutschland. Seit 1985 erinnert der Gedenkstein daran.
Gedenktafel Förstergasse 7
Sie erinnert daran, dass am 12.4.1945, wenige Stunden vor der Befreiung, SS-Offiziere 9 Menschen ermordeten.
Straßen, Gassen und Plätze
Zu den wichtigen Verkehrsadern des Bezirks zählen unter anderem der Handelskai, die Lassallestraße, Taborstraße und Vorgartenstraße.
Der Praterstern ist einer der wichtigsten Plätze des Bezirks, da er gleichzeitig ein Verkehrsknotenpunkt ist. Von hier aus führen 7 Straßen sternförmig ab.
Die Hauptallee im Prater ist vor allem bei sportlichen und erholungssuchenden Menschen beliebt, da sie von Autos nicht befahren werden darf.
Gewässer und Brücken
Der Bezirk liegt mit der Brigittenau auf einer Insel zwischen der Donau und dem Donaukanal. Beide Gewässer zählen in diesem Bereich zur Leopoldstadt.
Viele Brücken wie die Reichsbrücke verbinden sie mit den angrenzenden Bezirken.
Im Prater befindet sich das Heustadelwasser. Es ist ein Altarm der Donau.
Öffentliche Verkehrsmittel
Zahlreiche Öffis fahren durch den 2. Bezirk. Dabei ist der Knoten Praterstern wichtig. Dort treffen sich viele Verkehrsmittel.
- Autobus-Linien 5A, 5B, 11A, 11B, 77A, 79A, 79B, 80A, 82A
- Schnellbahn-Linien S1, S2, S3, S7, S80
- Straßenbahn-Linien 1, 2, 5, 31, O
- U-Bahn-Linien U1, U2
In der Leopoldstadt befinden sich rund 60 städtische Parkanlagen.
Der Augarten und der Prater bieten riesige Flächen zur Erholung, für Sport und Spiel.
Es gibt auch verschiedene kleinere Parks mit Spielplätzen, wie beispielsweise den Rudolf-Bednar-Park, Venediger-Au-Park oder Max-Winter-Park mit Wasserspielplatz.
Im Bezirk gibt es die meisten Kleinkinderspielplätze Wiens (ca. 27). Es befinden sich hier auch ungefähr 16 Ballspielplätze. Insgesamt sind es über 60 Spielplätze.
Freizeit und Kultur
In der Leopoldstadt befinden sich das Ernst-Happel-Stadion, das Ferry-Dusika-Stadion sowie die Sport- und Fun-Halle Dusika. Jede Menge Sportangebote bietet der Prater.
Pferderennen finden auf der Trabrennbahn Krieau und auf der Galopprennbahn Freudenau statt.
Im Sommer geht es zum Badevergnügen ins Stadionbad oder ins Familienbad in den Augarten.
Das Dianabad blickt auf eine lange Geschichte zurück. Der Donauwalzer wurde hier sogar uraufgeführt.
Unterhaltung bieten auch Theater, wie das Kasperltheater im Prater.
Sagen und Geschichten
- Der goldene Brunnen
- Das Donauweibchen
- Das Gnadenbild bei den Barmherzigen Brüder
- Das Maria Pötsch Bild
- Ein Chineser aus Triest – Basilio Calafati
- Das Gespenst in der Stuwerstraße