Wer in Wien - und auch im restlichen Österreich - aufwächst, kennt natürlich den Prater!

Wurstelprater vom Riesenrad aus gesehen! - Herbert Ortner commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Doch aufgepasst: Prater und Wurstelprater sind nicht das Gleiche, obwohl sie natürlich zusammen gehören.

Der Prater ist ein riesiger Natur- und Freizeitpark im 2. Bezirk, der früher Privateigentum des Kaisers war. Erst im Jahre 1766 erlaubte Kaiser Joseph II der Öffentlichkeit Zugang zum Prater. Mit der Zeit entstanden dann dort Gasthäuser, Ringelspiele und andere Vergnügungsstätten.

Dieser Teil des Praters wurde Wurstelprater genannt.

Wusstest du schon, dass ...

  • der Name "Prater", von dem lateinischen Wort "pratum" - also "Wiese" - kommt?
  • die Wursteltheater, die im 19. Jahrhundert im Prater sehr verbreitet waren, auch maßgeblich für die Namensgebung des Vergnügungsparks waren?
  • das "Lustspielhaus" im Prater früher "Jantsch-Theater" hieß und mit seinen 1 000 Sitzplätzen zu den größten "Filmpalästen" des Praters zählte (1898)?

Geschichte

 
Karte des Wurstelpraters um 1830 - Carl Graf Vasquez-Pinas von Löwenthal commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Jantschtheater zwischen 1898 und 1905 (später Lustspielhaus) - unbekannt www.andreas-praefcke.de, CC0 1.0

Der Wiener Prater diente dem österreichischen Adel also schon im Mittelalter als Vergnügungspark und war gleichzeitig kaiserliches Jagdgebiet. Es war damals auch lediglich dem "Edelleuten" vorbehalten den Prater zu betreten.

Im Jahr 1766 schenkte der damalige Kaiser Joseph II den Bürgern Wiens einen Teil des Geländes. Der Park war nun für die Menschen zugänglich und stellte für die damalige Bevölkerung Wiens ein Prachtobjekt dar.

Es dauerte nicht lange und es ließen sich erste Gastronomen (= Gasthausbetreiber) im Prater nieder. Erst gab es nur einige kleine Gasthäuser, doch mit der Zeit siedelten sich immer mehr an. Mit ihnen entstanden auch die ersten Freizeitattraktionen, zB Kegelbahn, Schaukel und Ringelspiele. Die Stadt Wien erblühte.

Die Jahre vergingen und die Bauten im Wurstelprater wurden immer moderner. Es wurden größere Attraktionen gebaut, nicht zuletzt eines der heutigen Wahrzeichen Wiens – das Riesenrad!

Große Künstler der damaligen Zeit - wie Johann Strauß - tagten im Prater und verzauberten ihr Publikum durch ihre einzigartigen Operetten und Walzer.

Zur Unterhaltung der Kinder wurden kleine Theater errichtet. Von daher stammt die auch in der heutigen Zeit noch bekannte Theaterfigur: Hans Wurst. Er sorgte auch bei den Erwachsenen für Belustigung.


Nach den großen Kriegen

 
Toboggan ist Wiens ältester "Rutschturm" und brannte während des 2. Weltkriegs fast völlig ab. Heute ist er wieder im Einsatz. - Axendo commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 AT

Ein Jahr vor dem 2. Weltkrieg (1939 - 1945) ging der Prater - aus dem kaiserlichen Eigentum - in den Besitz der Stadt Wien über. Während dieses Krieges wurde der Prater durch zahlreiche Bombenanschläge gebrandmarkt und teilweise sogar zerstört. Nach Ende des Krieges fiel der Wiener Prater auch noch einem Feuer zum Opfer und war anschließend noch mehr gezeichnet.

In den folgenden Jahren kümmerte sich die Stadt Wien mit ihren Bürgerinnen und Bürgern darum, den Prater wieder aufzubauen. Dies gelang so gut, dass der Wurstelprater sowohl im In- als auch Ausland äußerst beliebt wurde. Er entwickelte sich zur Touristenattraktion – und auch im restlichen Land Österreich boomte der Fremdenverkehr wie nie zuvor.


Heute - Moderner Freizeitpark

 
Übersichtstafel des Wiener Praters - Gugerell commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Der Wiener Prater ist mittlerweile mehr als 250 Jahre alt und somit einer der ältesten Vergnügungsparks der Welt. Österreich dient er als einer der wichtigsten Kulturstätten und zählt für jeden Wien-Touristen zu einer der beliebtesten Sehenswürdigkeiten.

In den vergangen Jahren wurde der Wurstelprater immer weiter ausgebaut und erweitert. Viele Freizeitattraktionen wurden entwickelt. Dazu zählen diverse Achterbahnen und Ringelspiele für Kinder und Erwachsene.

Außerdem gehören zwei Kartbahnen und viele Souvenirläden zu seinen Angeboten.


Sonstiges

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