Als Getreide werden Pflanzen bezeichnet, die aus der Familie der Süßgräser stammen. Einige dieser Pflanzen wurden bereits in der Steinzeit entdeckt und kurz danach gezielt angebaut. Davor wuchsen diese wild und unbeachtet auf der Wiese. Eine der ältesten Getreidearten ist Weizen. Es existieren Funde, die fast 10 000 Jahre alt sind.

Die verschiedenen Getreidearten - Merbalge commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Getreide ist dafür verantwortlich, dass die Menschen damals sesshaft wurden. Sie beendeten ihr Nomadenleben und blieben an einem Ort. Hier bauten sie Getreide an, das sie beispielsweise zu Fladenbrot verarbeiteten. Die Menschen entwickelten sich von Jägern und Sammlern zu sesshaften Bauern. Damit wurden aus dem ehemaligen „Unkraut“ nach und nach Kulturpflanzen.

Heute sind Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Reis, Mais und Hirse die wichtigsten Getreidearten. Sie tragen wesentlich zur Welternährung bei. In manchen Ländern ernähren sich die Menschen sogar hauptsächlich von einer dieser Getreidearten. So stellen etwa Hirse in Afrika, Reis in China und Mais in Südamerika oftmals das Hauptnahrungsmittel dar.

Wusstest du schon, dass ...

  • Getreide zur Familie der Süßgräser gehört?
  • Weizen und Gerste die ältesten angebauten Getreidearten sind?
  • in Österreich der Großteil der Ackerflächen für Getreideanbau verwendet wird?


 
verschiedene Getreidekörner - Fir0002 commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Wachstum

 
grünes (unreifes) Gerstenfeld - Haretuerk commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.5

Egal ob es sich bei der Getreideart um Mais, Gerste, Weizen oder Hafer handelt, entwickeln sich diese vom Samen weg gleich. Sobald das Korn in der Erde ist, benötigt es viel Wasser. Darum ist es günstig, wenn es nach der Aussaat ordentlich regnet. Der Samen saugt sich stark mit Wasser voll und beginnt auszutreiben. Die Getreidepflanze beginnt zu wachsen.

Während der nächsten Wochen schießt die Pflanze förmlich aus dem Boden. Sie wächst sehr schnell in die Höhe. Darum wird diese Wachstumsphase des Getreides auch als „Schossen“ bezeichnet. Es bilden sich die Ähre, der Kolben oder die Rispe, je nachdem um welches Getreide es sich handelt. Sobald das Wachstum abgeschlossen ist, beginnt die Reifung der Körner. Ist dies auch beendet, kann geerntet werden.


Aussehen

 
Unreife Ähren von Gerste, Weizen und Roggen - Timo1974 commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Die Wurzeln von Getreide wachsen nicht besonders weit in die Tiefe. Sie wachsen eher auf die Seite. Da die Wurzeln wie kleine Büschel aussehen, werden Getreidepflanzen als Büschelwurzler bezeichnet.

Die Halme des Getreides müssen eine ganze Menge aushalten. Sie tragen nicht nur die Ähre und sollten daher fest sein. Sie dürfen auch nicht brechen und knicken, wenn es windig ist oder regnet. Daher müssen sie auch biegsam sein.

Die Blüte von Weizen, Gerste und Roggen wird als Ähre bezeichnet. Die Blüte von Hafer, Hirse und Reis bildet eine Rispe und die Blüte von Mais einen Kolben.

Das Getreidekorn selbst ist kein Samen, sondern eine Frucht, in die der Samen eingebettet ist.


Getreidearten

Die wichtigsten Getreidearten für uns in Europa sind Weizen, Roggen, Gerste und Hafer:


Weizen

 
reifer Weizen - H.-J. Sydow commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Genau wie Gerste kann Weizen im Frühjahr und im Herbst ausgesät werden. Weizen wird unterteilt in Gemeinen Weizen, Hartweizen und Dinkel.

Dinkel wird von den drei Sorten am wenigsten angebaut. Er wird hauptsächlich für das Backen von Brot verwendet.

Der Gemeine Weizen ist der Weizen, der in Brot, Keksen und Kuchen enthalten ist.

Hartweizen findet in erster Linie Verwendung in der Herstellung von Nudeln.


Roggen

Roggen kann nur im Frühjahr gepflanzt und im Sommer geerntet werden. Dafür ist er recht rasch reif. Die Zeit von der Aussaat bis zur Ernte beträgt etwa 100 Tage. Er wächst im Gegensatz zu anderen Getreidearten nur auf schlechten Böden und in höheren Gebirgslagen richtig gut.

Aus Roggenmehl wird bei uns hauptsächlich Schwarzbrot und Vollkornbrot hergestellt. Roggen wird aber auch für die Herstellung von Whiskey benötigt.


Gerste

 
Reife Gerste kurz vor der Ernte - Jamain commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Die beiden Arten von Gerste sind Sommergerste und Wintergerste.

Wintergerste wird im Herbst ausgesät. Der Samen keimt noch vor dem Winter und wächst ein kleines Stück aus dem Boden. Im Winter legt die Pflanze eine Ruhepause ein. Es ist zu kalt zum Wachsen. Sobald es aber wieder wärmer wird, wächst die Gerste weiter. Erntezeit für Wintergerste ist im Frühjahr. Wintergerste dient hauptsächlich als Futtermittel für Schweine.

Sommergerste wird im Frühjahr angesät. Die Erntezeit für Sommergerste ist im Sommer. Diese Gerstenart wird als Brauereigerste verwendet. Sie ist einer der Grundbestandteile von Bier.


Hafer

Hafer spielt als Nahrungsmittel für den Menschen eine eher untergeordnete Rolle. Obwohl er in den letzten Jahren immer häufiger zu Lebensmitteln verarbeitet wird. Hauptsächlich dient er als Futtermittel – und hier besonders als Kraftfutter für Pferde.

Genau wie Roggen wird Hafer als reines Sommergetreide angebaut. Das heißt, die Aussaat erfolgt im Frühjahr und die Ernte im Sommer.


Weitere Getreidesorten

 
Reis-Rispe - Leo Michels commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Weitere Getreidesorten, die nicht nur für die weltweite Ernährung eine große Rolle spielen, sind Hirse, Reis und Mais. Hirse stellt vor allem in Afrika das Hauptnahrungsmittel dar und Reis ist aus Asien nicht wegzudenken. Mais wird zwar in weiten Teilen der Welt in den unterschiedlichsten Formen gegessen, doch eigentlich ist seine Hauptnutzung die als Futtermittel.


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