Kohl – in sämtlichen Varianten – ist ein richtiges Wintergemüse.

Kohlgemüse - sportsilliterate www.flickr.com, CC BY 2.0

Wenn es immer kälter wird und der Winter vor der Türe steht, ist es sehr wichtig, genügend Vitamine und Mineralstoffe zu sich zu nehmen. Das Immunsystem muss gestärkt werden, damit es uns vor Grippe und anderen Erkältungskrankheiten schützen kann.

Kohlgemüse ist dafür wie geschaffen. Es wird im Herbst – meist nach den ersten Nachtfrösten - geerntet und kann somit erntefrisch auf unseren Tisch kommen.

Beim Kohl gibt es viele verschiedene Sorten, die für Abwechslung in der Küche und auf dem Tisch sorgen. Ein zusätzlicher Pluspunkt für Kohl in all seinen Varianten ist, dass es kaum ein anderes Gemüse gibt, das so viel Vitamin C enthält, wie beispielsweise Sauerkraut, Kohlrabi oder Brokkoli.

Welche Sorten an Kohl es gibt, woher sie stammen, wo sie angebaut werden und vieles mehr, erfährst du weiter unten.

Kohlfeld - Stefanie Siegl bilddb.lehrerweb.wien, CC BY-NC-SA 3.0 AT

Weißkraut

Weißkraut war schon bei den alten Griechen, Römern und Kelten bekannt. Vor allem seiner Verwendung als Heilmittel verdankt diese Kohlsorte ihre weite Verbreitung. Krautwickel halfen vor allem bei Schwellungen und Prellungen, aber auch bei Gelenkschmerzen. Auch heute noch kennen viele Menschen die besonderen Heilkräfte von Weißkraut.

Weißkraut hat eng anliegende, weiße, fest übereinanderliegende Blätter, die einen runden Kohlkopf bilden. So ein Weißkrautkopf kann bis zu zwei Kilo wiegen.

Ein sehr beliebtes und gesundes Produkt aus Weißkraut ist Sauerkraut. Dabei wird Weißkraut in dünne Streifen gehobelt und in einem Holzfass schichtweise eingestampft. Immer wieder wird Salz hinzugefügt. Anschließend wird das gehobelte Weißkraut abgedeckt und beschwert. Nach ein paar Tagen beginnt es zu fermentieren und wird damit zu einem leicht verdaulichen und nährstoffreichen Gemüse.


Rotkraut

 
Rotkraut bzw. Blautkraut - bilddb.lehrerweb.wien, CC BY-NC-SA 3.0 AT

Rotkraut, oder Blaukraut, ist Weißkraut sehr ähnlich. Der Unterschied liegt eigentlich nur in der Farbe der Blätter – und im Geschmack. Den besten Geschmack hat das Rotkraut von September bis April, obwohl es in Glashäusern das ganze Jahr über angebaut wird.

Blaukraut hat eine noch stärkere Zellstrukturen als Weißkraut und ist deshalb etwas schwerer verdaulich als sein weißer Zwilling.

Blaukraut wird roh als Salat oder zu anderen Rohkostspeisen zubereitet. Meistens allerdings wird es als Gemüse gedünstet. Beliebte Zutaten beim Dünsten des Krautes sind: Äpfel, Zwiebel und Maroni.

Rotkraut eignet sich besonders gut als Beilage zu Ente, Gans, Wild oder Rindfleisch.


Kohl

 
Kohl - ulleo pixabay.com, CC0 1.0

Kohl wird auch Wirsing genannt. Dieser Kohl ist eng mit Weiß- und Rotkraut verwandt. Er bildet ebenfalls runde bis ovale Köpfe, die Blätter sind jedoch nicht so eng anliegend wie beim Kraut. Außerdem sind die Blätter stark gekraust. Die Außenblätter sind aufgewellt und abgespreizt.

Wahrscheinlich kommt der Kohl ursprünglich aus Italien. Schon die Römer kannten Vorläufer des Kohls.

Heutiges Anbaugebiet des Kohls ist hauptsächlich Westeuropa. Aber auch im westlichen Mittelmeergebiet und im Osten der USA wird dieses Gemüse geerntet.

Kohl hat von allen Kohlarten den intensivsten Kohlgeschmack und sollte – wegen seiner Schwerverdaulichkeit – mit Kümmel, Anis oder Fenchel zubereitet werden.


Chinakohl

Chinakohl gehört ebenfalls zum Kohlgemüse. Diese Pflanze hat einen zylindrischen Kopf mit innen gelben, bis goldgelben Blättern. Die Außenblätter können eine sehr dunkle Grünfärbung annehmen. Das Gewicht eines Chinakohl-Kopfes schwankt zwischen etwa 700 und 1 500 g.

Chinakohl stammt ursprünglich, wie sein Name schon verrät, aus China und hat sich von dort aus über fast alle Länder der Erde verbreitet.

Chinakohl ist besonders schmackhaft, wenn er als Salat oder Rohkost zubereitet wird. Aber auch für verschiedene asiatische Gerichte ist er gut geeignet, da er durch seine feinere Blattstruktur nur kurz gedünstet werden muss.


Kohlsprossen

 
Kohlsprossen - Herbert Schauer bilddb.lehrerweb.wien, Standardurheberrechtsschutz

Kohlsprossen sind angeblich schon sehr alt. Bereits im 13. Jahrhundert n.Chr. sollen sie in der Nähe von Brüssel (Belgien) gezüchtet worden sein. Richtig bekannt wurden sie jedoch erst etwa 600 Jahre später. Damals wurden die Kohlsprossen „Brüsseler Sprossen“ genannt. Das heutige Anbaugebiet der Kohlsprossen ist die westeuropäische Atlantikküste, Mitteleuropa, Japan und Nordamerika. Bei unseren deutschen Nachbarn werden Kohlsprossen als Rosenkohl bezeichnet.

Kohlsprossen wachsen entlang der so genannten Sprossachse und erreichen einen Durchmesser von etwa 3 cm. Sie sehen aus wie Blütenknospen und sind grün bis gelb, manchmal auch rötlich gefärbt. Wenn sie nicht geerntet werden, entstehen aus den Sprossen im nächsten Jahr Blüten.


Karfiol

Karfiol wird seit cirka 500 Jahren bei uns in Mitteleuropa angebaut. Seine Ursprünge liegen allerdings im Nahen Osten.

Beim Karfiol – oder Blumenkohl – werden die Blüten der Pflanze gegessen. Das allerdings, solange die Knospen noch nicht voll entwickelt sind.

Karfiol kann roh oder gekocht, als Salat oder Gemüse, als Beilage oder Hauptgericht zubereitet werden. Die Verwendung dieser Kohlart ist sehr vielseitig.

Vielleicht hast du ja das schon das einfache und doch tolle Gericht Karfiol mit Brösel gegessen?


Brokkoli

Brokkoli (auch Broccoli geschrieben) ist mit dem Karfiol eng verwandt. Die Blüten sind jedoch nicht wie beim Karfiol zu einem Kopf zusammengeschlossen, sondern auf verzweigten Stielen angeordnet.

Ebenso wie Karfiol lässt sich Brokkoli auf verschiedene Arten sowohl roh, als auch gekocht zubereiten.

Beim Kauf von Brokkoli solltest du darauf achten, dass die Blüten schön dunkelgrün sind. Sobald sie eine gelbe Verfärbung zeigen, ist der Brokkoli bereits zu lange gelagert. Er verliert dadurch seinen feinen Geschmack.


Kohlrabi

 
blauvioletter Kohlrabi - bilddb.lehrerweb.wien, CC BY-NC-SA 3.0 AT

Kohlrabi gibt es etwa seit dem 16. Jahrhundert n.Chr. Er hat eine rundliche Knollenform und wird vor allem in Deutschland angebaut.

Kohlrabi gibt es in zwei Farben. Weißer Kohlrabi stammt meist aus Gewächshäusern. Er schmeckt feiner und ist saftiger im Geschmack. Der blauviolette Kohlrabi ist typisch für den Freilandanbau. Dieser Kohlrabi ist würziger und hat einen kräftigeren Kohlgeschmack.

Kohlrabi kann sowohl roh – als Rohkost – als auch gekocht gegessen werden. In der gekochten Variante eignet er sich besonders als Beilage zu Fleischgerichten - wie etwa Tafelspitz.


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