Erster Weltkrieg

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Der Erste Weltkrieg fand von 1914 bis 1918 statt. Es wird angenommen, dass dabei etwa 20 Millionen Menschen gestorben sind.

Beteiligte Staaten im 1. Weltkrieg
grün: Entente und Alliierte, orange: Mittelmächte (grau: Neutrale)
- Aivazovsky at the English language Wikipedia commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0
Kriegs-Kundgebung, Klagenfurter Zeitung 1914 - Klagenfurter Zeitung, Nr. 151, 1. August 1914, (Seite 1) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Am Beginn des Krieges war Österreich mit Ungarn eine Monarchie und Franz Joseph war der Regent. Die Ermordung seines Thronfolgers war der Auslöser zum Weltkrieg.

Als dann Franz Joseph starb, wurde Karl zum Kaiser gekrönt. Am Ende des Weltkriegs musste Kaiser Karl I. abdanken und Österreich wurde zur Republik.

Im 20. Jahrhundert wurde die Welt innerhalb weniger Jahrzehnte aber noch von einem weiteren großen - dem Zweiten Weltkrieg erschüttert.


Wusstest du schon, dass ...

 
Ein schienengebundener 42-cm-Mörser von Krupp wird feuerbereit gemacht (1914) - Hermann Rex (gest. 1937) de.wikipedia.org, CC0 1.0
  • die Menschen zunächst glaubten, der Krieg wäre schnell vorbei?
  • im Ersten Weltkrieg erstmals Panzer produziert UND eingesetzt wurden?
  • 1/3 aller Soldaten im Ersten Weltkrieg an der "spanischen Grippe" (Pandemie = länderübergreifende Ausbreitung einer Krankheit) starben?

Die Vorgeschichte

 
Staatenbündnisse in den Vorkriegsgrenzen - Department of History, United States Military Academy commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Europäische Länder (und andere) - San Jose (map), Hayden120 (retouch) commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0

Zur Zeit des Ersten Weltkriegs war Europa ganz anders verteilt als heute.

1914 bestand Mittel- und Osteuropa hauptsächlich aus dem Deutschen Reich, Russland und Österreich-Ungarn. Am Balkan gab es vereinzelte, unabhängige Staaten.

Westeuropa - besonders Großbritannien - besaß eine große Zahl an Kolonien in Afrika und Asien. Die Briten waren die führende Seemacht in Europa und das führte zu Spannungen mit dem Deutschen Reich, denn auch die wollten ihre Kriegsflotte erweitern. Zudem erfuhr die westliche Welt von dem Plan eines Deutschen (Alfred von Schlieffen), der versuchen wollte, Frankreich zu erobern.

Die anderen Mächte Europas fühlten sich durch das Deutsche Reich bedroht und verbündeten sich miteinander. Lediglich Österreich-Ungarn stand weiterhin zum Deutschen Reich. Doch dort gab es bereits Spannungen innerhalb der verschiedenen Völker.


Das Attentat von Sarajewo

 
Attentäter schießt auf Erzherzog und seine Frau - Achille Beltrame (1871-1945) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Die politische Lage in Europa war angespannt. Dann kam es zu dem Vorfall, der die schrecklichen Ereignisse ins Rollen brachte:

Anlass für den Ausbruch des 1. Weltkrieges war die Ermordung des Thronfolgers Franz Ferdinand und seine Frau Sophie am 28. Juni 1914 in Sarajewo. Der Attentäter war ein junger Serbe.

An diesem Tag reisten der Neffe und österreich-ungarischen Thronfolger des Kaisers Franz Joseph I. mit dem Zug nach Sarajewo. Dort stiegen sie in ihr Auto um. Unterwegs traf eine Handgranate - die Franz Ferdinand mit der Hand wegschlug - das Verdeck des Autos. Nach dem Besuch im Rathaus folgte der zweite Mordversuch.

Gavrilo Princip schoss mit der Pistole zweimal auf das Fahrzeug des Thronfolgers. Das erste Geschoss durchschlug die Außenwand des Autos und traf Sophie in den Bauch. Das zweite Geschoss verwundete Franz Ferdinand tödlich an der Halsschlagader.


Gavrilo Princip

Der Attentäter Gavrilo Princip war Mitglied einer Gruppe, die für ein freies Serbien eintrat. Frei von der Österreichisch-Ungarischen Monarchie.

Da er zum Zeitpunkt des Attentates erst 18 Jahre alt war, konnte er nicht zum Tode verurteilt werden. Er bekam 20 Jahre Gefängnis, starb aber 1918 an Tuberkulose.

Die Mittäter, die alle älter waren, wurden zum Tode verurteilt.

Kriegserklärung

 
Wappen von Kaiser Franz Joseph I. "Mit vereinten Kräften" - Hugo Gerhard Ströhl (1851–1919) commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Kaiser Franz Joseph verfasste nach der Ermordung des Thronfolgers ein Ultimatum an Serbien. Ein Ultimatum ist die allerletzte, befristete Aufforderung eines Staates an einen anderen, gewisse Bedingungen zu erfüllen. Bei Ablehnung der Bedingungen wird ein Krieg angedroht.

Als dieses Ultimatum nicht angenommen wurde, erklärte er Serbien den Krieg.

Er verfasste die berühmt gewordene Schrift: "An meine Völker".


Mittel-Mächte und Entente-Mächte

 
Das europäische Bündnissystem um 1900 und 1910 - GD2008 commons.wikimedia.org, CC0 1.0
 
Aufteilung Europas um 1914 - historicair commons.wikimedia.org, CC BY-SA 2.5
  • Mittel-Mächte: So wurden die Staaten genannt, die mit Österreich-Ungarn kämpften. Sie schlossen sich zu einem Bündnis zusammen. Dazu gehörten:
  1. Österreich-Ungarn
  2. Deutsches Reich
  3. Bulgarien
  4. Türkei
  • Entente-Mächte: Das waren die Staaten, die gegen die Mittelmächte kämpften. Zu diesen gehörten:
  1. Serbien
  2. Russland
  3. Frankreich
  4. Belgien
  5. Großbritannien
  6. Italien
  7. Japan
  8. USA


Kriegsverlauf

 
Französische Bauernfamilie auf der Flucht (1914) - Unbekannt / Bundesarchiv, Bild 183-R05939 commons.wikimedia.org, CC-BY-SA 3.0

Alle waren der Meinung, dass der Krieg höchstens vier Monate dauern könnte. Aber da so viele Staaten daran teilnahmen, dauerte er schließlich vier Jahre.

Der Krieg in Europa entwickelte sich zu einem Mehrfrontenkrieg. Das bedeutet, dass die Kampftruppen eines Landes, an mehreren Plätzen, in verschiedenen Ländern gleichzeitig, gegen den Feind kämpfen mussten.

Dies war für alle Beteiligte sehr schwer und forderte Millionen von Menschenleben.

Die Schlachten wurden erstmals mit Maschinengewehren, Panzern, Flugzeugen und Raketen ausgetragen. Die Kriege zuvor wurden hauptsächlich auf dem Pferde und zu Fuß geführt. Auch im Wasser gab es Neuerungen, es kam zum ersten U-Boot-Krieg der Geschichte.

Viele Kriegsherren planten ihre Kriegsstrategien jedoch noch so wie in alten Zeiten - ihnen fehlte die Erfahrung mit der neuen Technologie. Das hatte verheerende Auswirkungen.

 
Luftaufnahme eines deutschen Gasangriffs - Bundesarchiv, Bild 183-F0313-0208-007 commons.wikimedia.org, CC-BY-SA 3.0

Im April 1915 wurde von den Deutschen zum ersten Mal Giftgas eingesetzt. Bald darauf setzten auch Frankreich und Großbritannien Giftgas gegen ihre Feinde ein.

Im gesamten Verlauf des Krieges starben zehn Millionen Soldaten, weitere 20 Millionen wurden verwundet. Viele der verwundeten Soldaten starben noch nach dem Ende des Ersten Weltkriegs an schweren Verletzungen oder Krankheiten, oft waren die Männer noch sehr jung.

Auswirkungen und Folgen

 
Dieses Bild zeigt Frauen als Arbeiterinnen in englischen Munitionsfabriken während des 1. Weltkriegs. - The War Budget commons.wikimedia.org, CC0 1.0

Aber auch bei der zivilen Bevölkerung gab es viele Opfer - ungefähr zehn Millionen Menschen kamen insgesamt zwischen 1914 und 1918 ums Leben.

Manche starben an Hunger, andere durch die Hände feindlicher Soldaten oder aufgrund von Krankheiten. Besonders die sogenannte "Spanische Grippe" forderte Millionen von Opfern. Sie brach zwar in Amerika aus, wurde aber während des Krieges von Soldaten über die ganze Welt verschleppt.

Die zuhause gebliebenen Frauen mussten arbeiten und allein für Haushalt und Kinder sorgen. Doch die Lebensmitteln wurden im Laufe des Krieges immer knapper. Schon im ersten Kriegsjahr war nicht ausreichen vorhanden. Nahrungsmittel wurden von den Soldaten an der Front gebraucht, und viele ehemalige Bauern waren in den Krieg gezogen. Auch viele Arbeitstiere wie Pferde und Ochsen wurden für das Heer beschlagnahmt.

Die Lage verschlimmerte sich mit der Zeit zunehmend - und es fielen auch noch die Lebensmittellieferungen aus anderen Ländern aus. Der Staat begann den Verkauf von Lebensmittel zu kontrollieren.

Es wurden sehr hohe Preise für Brot und Getreide eingeführt. Es wurde bestimmt wie viele Eier, Kartoffeln, wie viel Fleisch und Milch jeder einzelne kaufen durfte. Geregelt wurde diese Rationierung mit Hilfe von Lebensmittelkarten. Die Lebensmittelknappheit wurde besonders im Winter 1916/1917 zu einer schlimmen Hungersnot.


Das Ende des 1. Weltkriegs

 
Nach dem Friedensschluss: Deutsche und russische Soldaten feiern Verbrüderung - Bundesarchiv, Bild 183-S10394 commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0 DE
 
Denkmal zu Ehren der gefallenen Soldaten in Gräfinau-Angstedt (Thüringen/Deutschland) - Michael Sander [1], CC BY-SA 3.0

Ein großer Schlag traf Österreich-Ungarn mit dem Tod Kaiser Franz Josephs im November 1916. Er hatte Österreich über 60 Jahre lang regiert. Ihm folgte sein Großneffe als Kaiser Karl I. auf den Thron.

Als die Amerikaner im April 1917 den Deutschen den Krieg erklärten, war es der Anfang vom Ende des 1. Weltkriegs.

Die Deutschen hatten mit dem U-Boot U-20 im Mai 1915 den britischen Passagierdampfer "Lusitania" angegriffen und versenkt. Dabei kamen 1 200 Menschen ums Leben, darunter auch 140 Amerikaner. Dies brachte die USA dazu, die Deutschen anzugreifen.

Gegen die US-Amerikaner mussten sich die Deutschen geschlagen geben. Die US-Soldaten waren zwar jung und unerfahren, aber im Gegensatz zu den geschwächten Deutschen hatten sie reichlich Material und Ausrüstung. Als die amerikanischen Soldaten 1918 mit Kampf-Flugzeugen anrückten, konnten die Deutschen den Krieg nicht mehr länger durchhalten.

Am 9. November 1918 gab der damalige deutsche Reichskanzler Max von Baden die Abdankung des deutschen Kaisers Wilhelm II. und den Thronverzicht des Kronprinzen bekannt. Zwei Tage später kam es zum Waffenstillstand. Der Krieg war vorbei.

Am 11. November 1918 unterzeichnet Kaiser Karl I. im Schloss Schönbrunn eine Erklärung, in der er auf alle Regierungsgeschäfte verzichtet.

Österreich wurde eine Republik.


Sonstiges

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