Das Gnomenkreuz von Gaal

Es war einmal ein armer Holzhauer, der nichts als eine kleine Holzhütte und einen geringen Lohn besaß. Eines Tages begegnete er einem reichen Bauern. Er ärgerte sich sehr über seine eigene Armut und kam dadurch vom Weg ab. Nach einiger Zeit hörte er hinter sich Geräusche und dachte es wäre ein Tier. Als er sich aber umdrehte erschrak er. Vor ihm stand ein kleines hässliches Männchen mit roten Haaren. Es sagte zum Holzfäller, dass er keine Angst haben müsse und ihm folgen soll.

In der Gaal / Steiermark - Robert Guschelbauer commons.wikimedia.org, CC BY-SA 3.0


Das Männchen führte ihn zu einer Höhle voll mit Gold. "Nimm dir so viel du tragen kannst, aber erzähle keinem Menschen davon, sonst wird meine Strafe furchtbar sein."


Nun war der arme Holzfäller reich und wollte sich einmal ein gutes Mittagessen leisten. Er ging ins Dorf und bestellte sich ein riesiges Mahl, und lud die anderen Gäste dazu ein. Die wollten natürlich wissen, warum der arme Holzfäller plötzlich so reich ist, und nach einigen Gläsern Wein verriet er ihnen auch sein Geheimnis, und brach damit sein Abkommen mit dem Männchen.


Auf seinem Heimweg fiel er in einen Graben und schlief betrunken ein. Als er wieder wach wurde, war es schon dunkel, und er versuchte sich aus seiner Lage zu befreien. Er schaffte es jedoch nicht, und folgte somit einem hellen Licht am Ende des Grabens. Dort erblickte er das Männlein, und wollte vor ihm davonlaufen. Doch dieses packte ihn und riss ihn zur Strafe für seinen Verrat in Stücke, welche es dann ins Feuer warf.


Nach einigen Tagen fand man die verkohlten Reste des Holzfällers, und errichtete zu seinem Gedenken ein Mahnmal: das Gnomenkreuz von Gaal.


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