Namen und Bedeutung
Vor ungefähr 10 Jahrhunderten war es üblich, nur einen Namen zu besitzen. Den Rufnamen nämlich. Als die Bevölkerung weiter wuchs, kam ein Beiname dazu. So konnten die Personen besser unterschieden werden. Daraus hat sich über die Jahre der Familienname entwickelt, der heutzutage fest vererbt ist.
Im 11. Jahrhundert – beeinflusst vom Christentum – kamen neue und fremde Namen griechischen und lateinischen Ursprungs, aus dem Süden Europas. Die neue Religion führte rasch zu einem Rückgang der germanischen Sprachen.
Wusstest du schon, dass ...
- die Namenkunde auch "Onomastik" genannt wird?
- Lady Gaga eigentlich "Stefani Joanne Angelina Germanotta" heißt?
- unsere Nachnamen von den Beinamen unserer Vorfahren abstammen?
Wortstämme
Beinamen, aus denen dann unsere heutigen Nachnamen wurden, waren von verschiedenen Eigenschaften der Person abgeleitet. Oft ging es um den Beruf, wie "Müller", "Schmied" oder "Bauer". Auch der Herkunftsort kommt oft in Namen vor, wenn jemand etwa "Wiener" heißt. Namen wie "Groß" oder "Flink" kommen von den körperlichen Eigenschaften ihrer ursprünglichen Trägerinnen und Träger.
Bei den germanischen Vornamen weisen viele der Wortstämme auf Kampf und Krieg hin. Zum Beispiel:
- Kampf: badu, gund, hadu, hari, hild, wig
- Waffen: ekka (Schwertschneide), ger (Speer), isan (eisne), ort (Spitze einer Waffe), brand (Schmerz durch Schwert, Brand)
Andere Wortstämme weisen auf Schutz hin:
- brun: Brustpanzer
- burg: Schutz, Zuflucht
- gard: Einfriedung
- helm: Helm
- linta: Lindenholzschild
- rand: hoher Schild
Durch das Zusammensetzen der Wortstämme, fielen im Laufe der Zeit Buchstaben weg. Daher ist bei vielen Namen heute, die gemeinsame Bedeutung kaum mehr zu erkennen.
Es gibt zweistämmige Namen, zB: Eberhard, Siegfried, Wolfgang, aber auch einige einstämmige. Sehr bekannt sind zB: Karl, Bruno und Ernst.
Namen römischen und griechischen Ursprungs
Mit der Verbreitung des Christentums wurden immer mehr Namen der Römer und Griechen gebräuchlich. Lateinische Namen mit römischem Ursprung, haben eher sachliche Bedeutungen. Claudius: der Hinkende, Paulus: der Kleine, oder Fabius: der Bohnenzüchter.
Für die Kinder wurden oft gar keine eigenen Namen ausgewählt, sondern sie wurden nach der Reihenfolge ihrer Geburt benannt. Secunda – die Zweite, Tertia – die Dritte…
Lateinische Namen griechischem Ursprungs, sind erfreulicher und weniger sachlich. So ist Amanda – die Liebenswerte und Felix – der Glückliche.
Sind Namen Schall und Rauch?
Kaum einer sucht sich seinen Namen selber aus. Als Säugling wird uns ein Name von unseren Eltern verliehen. Manche Namen werden auch über Generationen weiter vererbt. Andere Kinder bekommen einen Namen, der ihre Eltern an etwas Bestimmtes erinnern soll.
Durch unseren Namen bekommen wir eine bestimmte Identität. Spätestens wenn wir anfangen, mit anderen Kindern zu spielen, stellt sich heraus ob dieser Name angenehm zu tragen ist - oder nicht.
Kannst du dich noch an den Zappel-Phillip oder den Struwwelpeter erinnern? Schnell kann so ein Anhängsel am Namen jemandem eine Rolle zuweisen. Und dann gibt es da noch den Spitznamen... Er kann durch eine persönliche Eigenschaft hängen bleiben und dadurch einen weiteren Namen ergeben. Manchmal kann er sogar den eigentlichen Vornamen ersetzen.
Es gibt auch eine Wissenschaft von den Namen. Sie heißt "Onomastik", von dem griechischen Wort "onome", das "Name" bedeutet. Die Onomastik untersucht die Herkunft und Verteilung von Namen, und zwar sowohl von Personennamen als auch Ortsnamen.
Die fünf Zweige der europäischen Sprache
Diesen 5 Kulturen entspringen unsere heutigen Namen.
- Die Kelten waren im westlichen Europa, in Spanien, Frankreich, Süddeutschland und den Britischen Inseln angesiedelt. Ihre Sprache ist fast ausgestorben. Lediglich in Irland, der Bretagne und Schottland werden noch Sprachen mit keltischem Ursprung gesprochen.
- Die Römer und Etrusker waren im Süden Europas zu finden. Sie brachten ihre Sprache in die Länder, die sie eroberten. Sie veränderten dadurch die Sprachen in Spanien, Gallien und dem Balkan. Es entstanden lateinische Dialekte, die sich im Mittelalter zu den romanischen Sprachen entwickelten. So entstand die rumänische, portugiesische, französische und spanische Sprache. Diese Sprachen breiteten sich durch Eroberung und Kolonisation weiter in der Welt aus.
- In Osteuropa entstanden die Balto-Slawen. Zu ihnen werden Russen, Polen, Slowaken, Slowenen, Serben, Kroaten und Bulgaren gerechnet. Allerdings tauchen diese in keinen Aufzeichnungen vor dem 9. Jahrhundert auf. Wie bei dem Litauischen und Lettischen, ist die Sprache erst ab dem 16 Jahrhundert dokumentiert.
- Die älteste dokumentierte Sprache in Europa ist Griechisch. Es war im gesamten Mittelmeerraum verbreitet. Seit dem Untergang des oströmischen Reiches ist die Sprache nur noch im Ursprungsland verbreitet.
- Im Norden Deutschlands und im Norden Dänemarks, waren die Germanen verbreitet. Im Norden zogen sie nach Skandinavien und nach Island. Im Süden waren sie in ganz Deutschland, Österreich und Burgund angesiedelt. Teilweise eroberten sie im Süden auch Spanien, Nordafrika, und Italien. Zu den germanischen Sprachfamilien gehören Deutsch, Englisch, Dänisch, Norwegisch, Isländisch, Niederländisch, Jiddisch und Afrikaans.
Externe Links
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