Nikotin und Rauchen
Tabak stammt ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika. Christoph Kolumbus war der Erste, der die Kunde vom Tabak nach Europa brachte. Aber schon lange davor, haben Griechen, Römer oder Germanen Kräuter geschnupft oder geraucht. Rauch ist fast allen Kulturen Bestandteil religiöser Rituale.
Die Tabakpflanze kannten jedoch nur die Indianer Amerikas, und das seit über fünfeinhalb Jahrtausenden. Die Indianer rollten die getrockneten Tabakblätter dabei einfach zusammen oder rauchten sie mit Hilfe von Holz- oder Binsenrohren. Auf diese Art entstanden die ersten Pfeifen.
Tabak in Europa
Ein Gefährte von Christoph Kolumbus - ein spanischer Mönch - brachte die Pflanze erstmals nach Europa. Zu rauchen wie die Indianer war dort aber damals noch verpönt. So wurde Tabak zunächst hauptsächlich als Zierpflanze eingesetzt.
Erst im 16. Jahrhundert stellte der französische Diplomat Jean Nicot die berauschende Wirkung der Pflanze fest und brachte sie aus der Hafenstadt Lissabon (das ist die Hauptstadt von Portugal) an den französischen Hof. Dort machte sie als Allheilmittel für viele Beschwerden und Krankheiten Karriere. Nach Nicot wurde später die Tabakpflanze „Nicotiana“ und der alkaloide Hauptwirkstoff „Nicotin“ genannt.
Im Zuge des Dreißigjährigen Krieges verbreitete sich das Tabakrauchen über ganz Europa und drang schließlich auch bis nach China und Japan vor.
In der Folgezeit dehnte sich der Konsum von Tabak – trotz wiederholter Verbote – immer weiter aus. Anfangs erfolgte er eher aufwendig mit Hilfe von Pfeifen, ehe die Zigarre und schließlich auch die Zigarette (Mitte des 19. Jahrhunderts) eingeführt wurden. Den größten Aufschwung erlebte das Rauchen im 20 Jahrhundert. Allerdings ergreifen immer mehr Staaten Maßnahmen, den Zigarettenkonsum einzuschränken, nachdem nachweisbare Gesundheitsschäden mit dem Rauchen einhergehen.
Wirkung
Beim Rauchen werden etwa 30 % des enthaltenen Nikotins freigesetzt. Durch das Inhalieren erreicht ein Großteil davon innerhalb von 7-8 Sekunden das Gehirn. Dort wirkt es auf bestimmte Rezeptoren – spezielle Zellen die wie eine Art Sensoren funktionieren. Diese Wirkung löst eine Reihe körperlicher Reaktionen aus und im Zuge dessen werden bestimmte Hormone aktiviert. So steigen zB Blutdruck und die Herzfrequenz, aber es sinkt zB das Gefühl von Hitze – die so genannte Hauttemperatur. Darüber hinaus werden auch die Konzentrationsfähigkeit und die Auffassungsgabe kurzfristig gesteigert.
Außerdem beeinflusst Nikotin das Dopamin-System eines Menschen. Dopamin ist ein Glückshormon und verursacht gute Laune. Es wird angenommen, dass dieser Stoff den Belohnungseffekt des Rauchens verursacht. Das wiederum macht nicht nur den Körper, sondern auch den Geist süchtig. Beim Ausbleiben der Nikotinzufuhr kommt es zu Entzugserscheinungen. Ein starker Raucher braucht etwa alle 30 Minuten eine Zigarette um diese zu lindern.
Risiken
Ungeübte Raucher verspüren beim Genuss einer Zigarette akute Vergiftungssymptome. Gefährlicher jedoch ist längerfristiger Tabakkonsum mit dem einhergehenden Risiko der raschen Gewöhnung und Toleranzbildung. Denn damit sind schwerwiegende gesundheitliche Schäden verbunden.
Folgeschäden
In erster Linie erzeugt also das Nikotin die Sucht. Für die eigentlichen und mitunter schwerwiegenden gesundheitlichen Schäden, sind auch andere Schadstoffe verantwortlich.
Einige davon sind nachweislich krebserregend und wirken verengend auf die Blutgefäße. Natürlich sind durch das Rauchen vor allem die Atmungsorgane von Schädigung bedroht.
Abhängigkeit
Der regelmäßige Gebrauch von Nikotin kann sowohl zu körperlicher wie auch zu psychischer Abhängigkeit führen.