Stephansdom
Der Stephansdom, von den Wienern auch liebevoll "Steffl" genannt, ist ein Wahrzeichen Wiens.
Die riesige Kirche befindet sich am Stephansplatz.
Im Stephansdom gibt es zahlreiche Kunstwerke. Ein ganz besonderes Meisterwerk ist die Kanzel von Anton Pilgram.
Unter dem Dom befinden sich die Katakomben. Das sind frühere Begräbnisstätten.
Im Nordturm hängen mehrere Glocken, auch die berühmte Pummerin.
Geschichte
Mehrere Bauphasen
Im Jahre 1147 wurde die Kirche Heiligen Stephan geweiht. Sie befand sich damals außerhalb der Stadtmauern und hatte ein ganz anderes Aussehen als heute.
St. Stephan wurde immer wieder verändert und umgebaut. So treffen in diesem Gebäude verschiedene Baustile zusammen.
Der älteste Teil der Kirche ist die Westfront, sie stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Der große Turm, Südturm genannt, wurde im 15. Jahrhundert fertiggestellt. Die Türmerstube ist über 343 Stufen erreichbar. Sein eigentlicher Name ist Stephansturm. Seine Spitze liegt in einer Höhe von 136,4 Meter.
Im Gegensatz dazu wurde der Nordturm nie fertiggebaut. Dieser heißt eigentlich Adlerturm. In ihm befindet sich auch die Pummerin.
Beschädigung und Wiederaufbau
Der Dom wurde 1945 im 2. Weltkrieg starkt beschädigt. Unter anderem stürzte das Dach ein und die Pummerin ab.
Alle Bundesländer Österreichs und private Spenden halfen bei der Wiederherstellung.
Die Kommunionbank kam aus dem Burgenland, die Kronleuchter aus Kärnten, der Boden aus Niederösterreich, die Pummerin (Glocke) aus Oberösterreich, der Tabernakel aus Salzburg, das Tor aus der Steiermark, die Fenster aus Tirol, die Bänke aus Vorarlberg und das Dach aus Wien.
Das Dach ist mit bunten Schindeln gedeckt. Da es so steil ist, bleibt auf ihm kein Schnee liegen.
... bis heute
Das Baumaterial des Stefansdoms ist überwiegend Sandstein. Dieser ist jedoch sehr empfindlich gegenüber Umwelteinflüssen wie Wetter oder Luftverschmutzung. Deshalb wird der Dom laufend renoviert.
Stephansdom in Zahlen
Gesamtmaße: Der Dom ist gesamt etwa 107 m lang und rund 34 m breit.
Türme: Der Südturm misst an die 136 m, der Nordturm rund 68 m. Der linke Heidenturm ist um 1 Meter höher als der ca 65 m hohe rechte.
Dach: Es ist 110 m lang und 35 m breit. Von der Mauerkrone der Seitenschiffe bis zum Dachfirst ist es fast 38 m hoch.
Pummerin: Die schwerste und größte Glocke Österreichs ist über 21 000 kg schwer. Ihr Durchmesser beträgt 314 cm, ihre Höhe (mit der Krone) 294 cm. Sie ist weltweit die zweitgrößte freischwingende Glocke in einem Kirchturm.
Vermutungen, Legenden und ...
Mammutknochen
Zum Nordturm gibt es eine besondere Vermutung, die lautet:
Bei den Aushubarbeiten zum Nordturm wurde ein Oberschenkelknochen eines Mammuts gefunden. Dieser wurde mit der Jahrezahl 1443 und dem Habsburgermotto AEIUO versehen.
Wein zur Errichtung
Es gibt folgende Überlieferung:
Im Jahr 1450 war der Wein so sauer und somit ungenießbar. Zum Wegschütten war er Friedrich III. aber zu schade. Also ordnete er an, den Wein als Bindemittel bei der Errichtung des Nordturms einzusetzen.
Maßeinheiten
Auf der Außenseite des Stephandoms neben dem Riesentor befinden sich zwei Eisenstäbe.
Sie waren Messhilfen für eine große Elle (= 77,8 cm) und eine kleine Elle (=69,5 cm).
Deneben ist eine runde Einkerbung zu sehen. Es wird behauptet, dass sie als Maß für Brotlaibe diente. Jedoch stammt es von einem einst montierten Mauerhaken.
O5
Rechts neben dem Eingang ist das Zeichen O5 in die Mauer eingeritzt.
Es ist das Symbol des österreichischen Widerstandes gegen den Nationalsozialismus im 2. Weltkrieg.
Es steht für Österreich wobei Ö auch mit OE ersetzt werden kann. E ist der 5. Buchstabe im Alphabet.
Sagen und Geschichten
- Alle neun! Oder Der Türmer von St. Stephan
- Die Christmette im Stephansdom
- Die drei Dämonen
- Die Dienstbotenmuttergottes
- Der Fenstergucker
- Die Linde auf dem Stephansplatz
- Meister Hans Puchsbaum
- Der Zahnweh-Herrgott
- Der herzlose Pförtner
- Der Teufel und die Bognerin
- Stoß im Himmel