Pokémon Go
In letzter Zeit ist es um dieses Spiel ruhig geworden, aber vor einigen Jahren konnte man auf der ganzen Welt Leute durch die Straßen laufen sehen, die dabei ihre Handys anstarrten.
Für Außenstehende wirkten diese Menschen wie Touristen, die sich mit Hilfe digitaler Karten zur nächsten Sehenswürdigkeit führen ließen. Aber diejenigen, die Pokémon Go bereits kannten, wussten was Sache ist!
Wusstest du schon, dass …
- Pokémon bereits im Jahr 1995 entwickelt wurde und als Spiel für den Nintendo Gameboy begann?
- kriminelle Jugendliche in Amerika das Spiel benutzten, um andere Kinder anzulocken und auszurauben?
- die Spiele-App Pokémon Go während ihrer größten Verbreitung täglich genauso oft benutzt wurde wie die beliebte Kommunikations-App Twitter?
Was ist Pokémon Go?
Pokémon Go ist ein gratis erhältliches, standortbezogenes Multiplayer online-Spiel, in dem echtes Leben und Spielfunktionen vermischt werden. Das wird auf Englisch "augmented reality" genannt.
Im Grunde ist es nach wie vor ein Pokémon Spiel und hat ähnliche Regeln, wie jedes in den 20 Jahren davor erschienen Pokémon: Du suchst die kleinen Tierchen (Pocketmonster = kurz: Pokémon), fängst sie, trainierst sie und lässt sie gegen andere Pokémons im Kampf antreten. Der Unterschied ist, dass Pokémon Go mithilfe der realen Welt, dein Spielerlebnis beeinflusst.
Das Spiel benutzt den GPS Sensor deines Handys, um herauszufinden, wo auf der Welt du dich befindest und benutzt die Oberfläche der GoogleMaps gleich als Spielbrett. Wenn du dich im echten Leben bewegst, so bewegt sich auch dein Charakter auf dem Spielfeld.
Ereignisse und Objekte – so genannte Pokestops – tauchen überall dort auf, wo sich im echten Leben Denkmäler oder andere auffällige Sehenswürdigkeiten befinden. Um mit diesen zu interagieren, musst du in der echten Welt zu einem dieser Orte gehen.
Du kannst dir die Spielewelt durch das Display deines Telefons ansehen, welches die Wirklichkeit mit Spiel-Objekten vermischt. Daher kommt der Begriff „erweiterte Realität“ (augmented reality).
Nachdem das Spiel am 6. Juli 2016 auf den Markt kam, hatte es bald mehr Benutzer (User) als die Kommunikations-App Twitter. Bis Ende 2018 wurde das Spiel über eine Milliarde Mal heruntergeladen.
Der beliebte, interaktive Zeitvertreib sorgte für mehrere Skateboard-Stürze, führte ein Mädchen zum Fund einer Leiche; und kriminelle Teenager benutzten die „Lockmodule“ im Spiel, um andere Kinder anzulocken und auszurauben.
Wie wird gespielt?
Pokémon Go hat keine Bedienungsanleitung, also musst du ganz allein und intuitiv herausfinden, wie sich die unterschiedlichen Pokémons (ein)fangen lassen. (Oder du fragst Google). Ein Pokémon taucht ganz plötzlich irgendwo auf deinem Weg auf, ist aber für dich persönlich bestimmt und du musst dich nicht mit anderen Mitspieler darum streiten.
Du wirst auch merken, dass es Anhäufungen bestimmter Pokémon-Gruppen an bestimmten Stellen gibt, zB Feuer-Pokémons in der Nähe von Tankstellen, Gras-Pokémons in Parks und Geister-Pokémons nach Sonnenuntergang. (Wobei die Polizei meint, dass es besser und sicherer sei, bei Tag zu spielen.)
Je mehr Pokémon du fängst, umso mehr Trainings- und Erfahrungs-Punkte bekommst du. Weitere Punkte sammelst du, wenn du Gegenstände bei Pokestops erhältst, oder wenn du ein Pokémon in eine höhere Form entwickelst . Sobald du genug Erfahrungspunkte gesammelt hast, um Level 5 zu erreichen, kannst du dein Pokémon in der nächst gelegenen Arena trainieren - oder gegen die Pokémons anderer Mitspieler kämpfen lassen.
Diese Arenen sind meist durch einen Laserturm auf deiner Spiel-Landkarte auf dem Handy gekennzeichnet und oft in der Nähe örtlicher Sehenswürdigkeiten. Also wenn du an so einer Stelle einen Haufen Leute triffst, die alle in ihre Telefone vertieft sind – dann hast du das Portal zu Ruhm und Ehre gefunden.
Tragbare Technik
Vielleicht bist du es zwar gewohnt, beim Gehen auf dein Handy zu starren, aber es ist gefährlich, sich in einer Großstadt auf diese Art fortzubewegen!
Außerdem musst du dich nicht sorgen; wenn ein Pokémon in deiner Nähe ist, vibriert dein Telefon (bei eingeschaltenem Spiel) so, dass dir nichts Wichtiges entgeht.
Allerdings braucht das Spiel leider sehr viel Strom, weil ständig Online-Umgebungen berechnet werden. Daher gibt es Extra-Akkus oder Power-Banks für Handys, um diese unterwegs aufzuladen.
Andere Möglichkeiten, Strom zu sparen, sind:
- Offline-Karten
- Flugzeug-Modus
- Energiesparmodus in Pokémon Go aktivieren
- Wi-Fi, Bluetooth, Sound und Hintergrundanwendungen ausschalten
Wie hat alles begonnen?
Die Idee zum Spiel wurde im Jahr 2013 geboren, zwischen den Geschäftsführern von Nintendo, der Pokémon Company und Google; ursprünglich war es als Aprilscherz unter dem Namen „Pokémon-Challenge“ gedacht.
Spieler sollten 150 Pokémon an verschiedenen Orten der „richtigen Welt“ aufspüren und fangen.
Das war die Grundidee für das, was 3 Jahre später Pokémon Go werden sollte.
Vorsicht vor In-App-Käufen!
Das Grundspiel Pokémon Go ist zwar kostenlos, aber es gibt zahlreiche Zusatzinhalte, sogenannte In-App-Käufe, die recht viel Geld kosten können. Damit finanziert sich die Betreiberfirma. Denn die Spiel-Entwicklung hat viel Geld gekostet, und auch für den Betrieb der Server, also die vernetzten Computer, auf denen das Spiel läuft, fallen regelmäßig Kosten an. Achte also darauf, möglichst kein Geld für das Spiel auszugeben.
Warum ist Pokémon Go so beliebt?
Pokémon ist eine der erfolgreichsten Marken der späten neunziger Jahre. Die Videospielserie, die auf Nintendos Gameboys begann, verkaufte sich bis heute mehr als 200 Millionen Mal, es gab eine erfolgreiche Fernsehserie über die japanischen Monster, 17 Kinofilme und natürlich das Sammelkartenspiel, welches Jugendlichen das Tauschen ihrer Pokémons erlaubte.
Wahrscheinlich ist es die starke Bindung dieser Fans von früher, die das Spiel so erfolgreich macht. Es weckt Kindheitserinnerungen bei Leuten, die nun längst erwachsen sind. Somit wird es zum idealen Freizeitspaß für die gesamte Familie.
Die Begeisterung um das Spiel ist in letzter Zeit etwas abgeflaut. Es gibt aber mittlerweile zahlreiche andere Spiele, die nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren.